Forscher: Grönländischer Eisschild könnte überraschend schnell schwinden

Grönland liegt unter einer dicken Schicht Eis, die bislang trotz jährlichen Abschmelzens als weitgehend stabil galt. Eine neue Analyse des darunter liegenden Gesteins weckt jetzt Zweifel daran.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 184 Kommentare lesen
Forscher warnen vor überraschend schnellem Schwinden des grönländischen Eisschilds
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Wissenschaftler um Jörg Schäfer von der Columbia University haben das dicke Eisschild über Grönland durchbohrt und das darunterliegende Gestein untersucht. Wie sie anhand der darin zu findenden Isotope feststellten, ist das Eisschild weitaus weniger stabil als bislang angenommen. Das berichtet Technology Review online in "Wie lange hält das Eisschild?".

Bislang gingen Forscher davon aus, dass das Eisschild mindestens seit 1,4 Millionen Jahren stabil war, vielleicht sogar noch viel länger. Die neue Untersuchung zeigt jedoch, dass der Teil Grönlands, aus dem die Probe stammt, in dieser Zeit mindestens 280.000 Jahre lang eisfrei gewesen sein muss. Damit das sein kann, müsste das Eisschild laut Modellen zwischenzeitlich auf weniger als 10 Prozent seiner derzeitigen Größe geschrumpft sein.

"Wir müssen darauf vorbereitet sein, dass dieses Eisschild erneut verschwindet, und zwar bald", sagte Schäfer. Weil die Menschheit weiterhin Treibhausgase in die Atmosphäre emittiere, "haben wir uns bereits auf deutlich steigende Meeresspiegel festgelegt – weitaus höher als nach den meisten Prognosen".

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(sma)