Apple, Google und Uber gegen Verzeichnis über muslimische Nutzer

In Reaktion auf Äußerungen des designierten US-Präsidenten Trump veröffentlichten Sprecher von Apple, Google und Uber, dass sie nicht bereit wären, ein Verzeichnis muslimischer Nutzer anzulegen.

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Donald Trump (Bild: Gage Skidmore, Lizenz CC BY-SA 2.0)
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Apple, Googe und Uber seien nicht bereit, Daten zu einem Verzeichnis muslimischer Nutzer beizutragen. Das gaben Sprecher der genannten Firmen auf Anfrage von Buzzfeed News bekannt. Das Google-Statement lautete: "Wir sind nicht gefragt worden, aber wir wären dazu nicht bereit und sind froh, dass der Vorschlag, nach allem, was wir wissen, nicht auf dem Tisch zu liegen scheint."

Ein Apple-Sprecher bekannte:" Wir sind der Meinung, das alle Menschen gleich behandelt werden sollten, ganz gleich, wen sie anbeten, wie sie aussehen und wen sie lieben. Wir sind nicht gefragt worden [zu so einer Datenbank beizutragen], aber wir würden uns widersetzen." Seitens Uber hieß es schlicht: "Nein."

Am Dienstag trafen sich hochrangige Vertreter von High-Tech-Firmen mit dem künftigen US-Präsidenten im Trump Tower, darunter Larry Page von Alphabet, Apple-CEO Tim Cook und Microsoft-CEO Satya Nadella.

Amazon und Oracle verweigerten eine Stellungnahme zu der angedachten Kartei. Auch auf die Frage, ob Oracle noch mit der NSA zusammenarbeite, wollte sich die Firma nicht äußern. Nach anfänglicher Zurückhaltung, gaben Facebook und Microsoft hingegen an, nicht an so einem Verzeichnis mitarbeiten zu wollen.

Bisher gibt es keine handfesten Pläne seitens des designierten US-Präsidenten Trump, ein solches Verzeichnis anzulegen. Auf direkte Frage verneinte er jedoch nicht, entsprechende Pläne zu hegen. Die Diskussion kam nach Trumps Aussagen über Muslime und seinen Wunsch, eine Datenbank über syrische Flüchtlinge aufzubauen.

Nach der Wahl schlug Staatssekretär Kris Kobach vor, eine Datenbank über Muslime in den USA nach Vorbild des "National Security Entry-Exit Registration System" (NSEERS) wieder einzusetzen. Das System erfasste im Rahmen des "Kriegs gegen den Terror" zwischen September 2002 und April 2011 Personen ohne US-Staatsbürgerschaft, die sich in den Vereinigten Staaten aufhielten. (akr)