Facebook-Drohne Aquila: Bruchlandung wegen starken Windes

Widrige Windverhältnisse sorgten für den Unfall von Facebooks Internet-Drohne Aquila. Das geht aus einem Bericht der US-Verkehrsbehörde NTSB hervor Zukünftige Modelle sollen eine Art Spoiler bekommen, der beim Landeanflug für mehr Stabilität sorgen soll.

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Facebooks Internet-Drohne Aquila während ihres Jungfernflugs
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Facebook feierte im Juli den ersten Testflug seiner solargetriebenen Internet-Drohe Aquila; er endete allerdings nach 96 Minuten mit einer Bruchlandung. Die US-Verkehrsbehörde "National Transportation Safety Board" (NTSB) kündigte im November an, nach den Gründen zu suchen. Nun liegt der Bericht vor und Facebook veröffentlichte Details in einem Blog-Beitrag. Die Ursache lag demnach in strukturellem Versagen des rechten Flügels.

Die Drohne bringt es auf die Flügel-Spannweite einer Boeing 737 und soll auf dem Boden für schnelle Internetanbindung sorgen. Aquila soll 60 bis 90 Tage in der Luft bleiben können. Daher besitzt sie kein übliches einziehbares Fahrwerk, sondern landet auf Kufen. Geringe Schäden sind bei der Landung einkalkuliert. Die Schäden am Flügel traten jedoch Sekunden vor der Landung auf und gehörten nicht zu diesen Erwartungen.

Hohe Geschwindigkeit war verantwortlich, dass sich der rechte Flügel verdrehte.

Die Drohne misst Windgeschwindigkeit und Außentemperatur und landet auf Grundlage dieser Daten automatisch. Während der Landung beschleunigte der Wind von erwarteten 7 Knoten auf 18 Knoten. Das hob die Drohne höher als erwartet an. Der Autopilot reagierte und senkte die Nase des Flugzeugs zur Kurskorrektur. Es beschleunigte über die üblichen 25 Meilen pro Stunde. Der Autopilot lenkte das Höhen- und Querruder aus, was in Kombination mit der hohen Geschwindigkeit dafür sorgte, dass sich der rechte Flügel verdrehte.

Die Drohne sei nicht in der Lage gewesen, Fluggeschwindigkeit und Flugbahn gleichzeitig kontrollieren zu können und hätte der Kursverfolgung gegenüber der Geschwindigkeit zu viel Priorität eingeräumt.

Künftige Bauformen sollen eine Art Spoiler oder Luftbremse erhalten, die der Autopilot für einen steileren Sinkflug nutzen kann, ohne die Geschwindigkeit zu erhöhen. Der Autopilot soll künftig beim Landeanflug die Geschwindigkeit im Rahmen halten, statt die Priorität der Flugbahn geben. Das könnte eine weniger akkurate Landung oder einen zweiten Anflug bedeuten. (akr)