Rewe-Chef sorgt sich um Konkurrenz durch Amazon Fresh

Rewe-Chef Alain Caparros macht sich wegen der Konkurrenz durch Amazons Lebensmitteldienst Sorgen. "Wir müssten uns warm anziehen gegen Amazon Fresh", sagte er in Düsseldorf erscheinenden "Rheinischen Post".

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Rewe Online

(Bild: dpa, Rolf Vennenbernd)

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Rewe-Chef Caparros fürchtet die Konkurrenz durch den Lebensmitteldienst Amazon Fresh: "Ich bekomme schon Bauchschmerzen bei dem Gedanken, dass Amazon von den Menschen als bester Einzelhändler wahrgenommen wird", sagte er der "Rheinischen Post" in der Mittwochsausgabe.

Dem möchte Caparros mit einem Ausbau des Online-Handels begegnen: "Das digitale Geschäft muss und wird wachsen. Bis 2020 wollen wir unseren Online-Umsatz auf etwa 800 Millionen Euro steigern. Wenn wir da nicht investieren, werden wir irgendwann von Amazon abgehängt. Wir müssen die Verzahnung des stationären Handels mit dem Online-Geschäft hinbekommen."

Allerdings scheint sich der Rewe-Chef auch der eigenen Stärken bewusst zu sein, die er gegen den Online-Riesen ins Feld führen will, denn was Amazon laut Caparros noch lernen müsse, sei der Handel über alle Kanäle. "Der reine Online-Verkauf funktioniert nicht im Lebensmittelhandel. Wenn man nur auf digital macht, verliert man die Lebensmittel-Stammkundschaft."

Bisher steht Amazon Fresh nur in ausgesuchten Ballungsgebieten zur Verfügung, die meisten davon un den USA. Im Oktober hatte Amazon den Lieferservice für die Regionen Dallas und Chicago aufgenommen. Einziger europäischer Standort ist seit Juni 2016 London.

Ein Lieferdienst für Lebensmittel seitens Amazons in Deutschland könnte die etablierten Lebensmittelketten in Bedrängnis bringen. Gerüchte über den Deutschlandstart von Amazon Fresh im Herbst 2016 in Berlin haben sich bisher nicht bewahrheitet. Ob und wann Amazon in Deutschland frische Lebensmittel anbieten will, ist noch unklar. (akr)