CD-Preise auch in Großbritannien unter der Lupe

Auch auf der Insel gehen Behörden der Frage nach, ob führende Musikfirmen den Preis für CDs durch Absprachen künstlich hochhielten.

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Von
  • Sven Hansen

Nun wird das Marktgebaren der Plattenindustrie auch auf der britischen Insel Gegenstand von Untersuchungen. Die britischen Wettbewerbshüter des Office of Fair Trading (OFT) haben nach eigenen Angaben Anhaltspunkte dafür, dass die Großen der Branche in einer koordinierten Aktion das Auftreten billigerer Anbieter am britischen Markt blockiert haben. Im Visier der Behörde sind die Unternehmen Pinnacle Records, Sony, Universal, EMI, Bertelsmann, Virgin and Warner Music. Ein Sprecher von Pinnacle, dem größten unabhängigen Plattenvertreiber in Großbritannien, zeigte sich von der Untersuchung überrascht.

Die OFT überprüft, ob ein Verstoß gegen den Competition Act vom März 1998 vorliegt. Dieser richtet sich gegen Kartellbildung und Absprachen von Marktteilnehmern, die ihre starke Position ausnutzen, um den Wettbewerb auszuhebeln. Sollte ein Verstoß gegen die Vorschrift vorliegen, droht ein Bußgeld von bis zu 10 Prozent des Jahresumsatzes in Großbritannien. Die Unternehmen sind zunächst aufgefordert, bis zum 23. Februar zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen.

Erst im Januar dieses Jahres hatte die EU-Kommission die mögliche Einleitung eines Kartellverfahrens gegen die führenden Unternehmen der Musikbranche angekündigt. Die europäischen Markthüter waren im Rahmen der kartellrechtlichen Überprüfung der Fusion von EMI und Time Warner auf mögliche Wettbewerbsverstöße gestoßen. (sha)