Erste Leistungsmessungen mit Nvidias GeForce3

c't konnte einige Benchmarks auf einem Nvidia-Entwicklungsmuster für GeForce3-Grafikkarten durchführen.

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Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Manfred Bertuch
  • Laurenz Weiner

Nvidia demonstriert seinen neuen Grafikchip GeForce3 zwar schon mit spektakulären 3D-Szenarien, gibt sein Renommierstück aber auch drei Wochen nach der Präsentation noch nicht für Tests frei. Wie man hört, erreichen Kartenhersteller noch keine akzeptable Ausbeute lauffähiger Boards und auch die Stabilität und Leistung der Treiber lasse noch zu wünschen übrig.

c't führte daher auf einem der Entwicklungsmuster, mit dem Kartenhersteller und Spieleentwickler bereits seit Monaten arbeiten, einige Messungen durch. Für die Tests wurde der neueste, verfügbare Treiber (Version 10.80) auf einem Asus-Mainboard (A7V133) mit einer 1,2-GHz schnellen Athlon-CPU und PC133-2-2-2-Speicher installiert.

Im Vergleich zu einer GeForce2 Ultra, die ebenfalls über 64 MByte DDR-DRAM mit 460 MHz Datenrate verfügt, kann der GeForce3 in den meisten Tests deutliche Vorteile verbuchen. Bei Q3A beträgt sein Vorsprung bei einer Auflösung von 1280 × 1024 mit maximaler Textur- und Geometrieauflösung in 32 Bit 19 Prozent, und bei 1024 × 768 noch 13 Prozent. Ebenfalls sehr einheitlich sind die Ergebnisse beim DirectX-8-Test 3DMark 2001, bei dem der 57-Millionen-Transistor-Chip in den Spieleszenen um rund 15 Prozent besser abschneidet als sein Vorgänger. Gemessen wurde jeweils bei einer Auflösung von 1024 × 768 mit 32 Bit Farbtiefe. Lediglich bei Szene2 schwankt seine Leistung. In der Einstellung high schafft er zwar einen Vorsprung von beachtlichen 42 Prozent, fällt dafür aber bei low mit nur 9 Prozent fast auf den Wert der GeForce-2-Ultra-Karte zurück. Noch uneinheitlicher schneidet der GeForce3 bei dem DirectX-7-Test 3DMark 2000 ab. Während er in den Helikopter-Szenen bis zu 42 Prozent mehr Frames berechnet, liegt er bei der Adventure-Szene praktisch auf dem Niveau seines Vorgängers.

Die leistungssteigernden Maßnahmen wie Z-Buffer-Kompression und vorgezogener Z-Test sind also bei OpenGL- und DirectX-8-Spielen spürbar, scheinen aber in DirectX-7-Tests nicht in jedem Fall zu funktionieren. Eventuell sind die 8 Lichtquellen und die anspruchsvollere Beleuchtung in den Adventure-Szenen (specular gouraud, limited fall of ranges) für den Chip oder für den Treiber noch ein Hindernis. Die bis zu 53.000 Polygone in der Helikopterszene scheinen dem GeForce 3 dagegen zu schmecken.

Die Ergebnisse in den DirectX-8-Szenen des 3DMark 2001 lassen den von Nvidia getriebenen Aufwand im Ansatz gerechtfertigt erscheinen. Während der GeForce2 Ultra hier teilweise auf ruckelnde 26 Bilder pro Sekunde zurückfällt, hält sich der GeForce3 wenigstens bei Werten von 33 Bildern pro Sekunde oder mehr. Der Abstand sollte aber noch etwas deutlicher ausfallen. Ob Nvidia durch Treiberoptimierung noch mehr herauskitzeln kann, bleibt abzuwarten.

Detaillierte Testergebnisse und einen Bericht zum GeForce3 bringt c't in Ausgabe 7/2001 (ab dem 26. März im Handel).(Manfred Bertuch) / (law)