Gigabit-LTE: Nokia und T-Mobile USA melden erfolgreichen Feldversuch

Geht es in diesem Tempo weiter, kommen in wenigen Monaten die ersten Gigabit-LTE-Geräte für Teilnehmer auf den Markt – die modernsten Netze dürften dann vorerst selbst bei Massenveranstaltungen genügend Reserven haben.

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Gigabit

(Bild: Nokia)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Dusan Zivadinovic

Der Netzwerkausrüster Nokia und der Netzbetreiber T-Mobile USA haben laut eigenen Angaben LTE-Geschwindigkeiten "nahe 1 GBit/s" demonstriert – genau 979 MBit/s. Die Demonstration führten die Partner im Labor von T-Mobile in Bellevue, Washington, durch. Im weiteren Verlauf des Jahres will die US-Tochter der Telekom auch ihr kommerzielles Netz auf die Gigabit-Stufe aufrüsten. Zurzeit liefert es bis zu 400 MBit/s.

Für die Gigabit-Stufe haben die Partner ein bisher nicht öffentlich erhältliches Smartphone verwendet. Nokias Basisstation lieferte die Daten über drei gebündelte Träger mittels der 256-stufigen Quadratur-Amplituden-Modulation über vier räumlich separierte Datenströme (4x4 MIMO).

QAM256 setzt Funkverbindungen mit hohem Signalrauschabstand und geringer Fehlerrate voraus und liefert dann bis zu 30 Prozent höhere Durchsatzraten gegenüber der zuvor höchsten LTE-Modulationsstufe QAM64. Nokia führte zunächst lediglich an, dass für die Demonstration Spektrumteile der LTE-Bänder 2 und 66 gebündelt wurden. Die Gesamtbandbreite nannte das Unternehmen nicht; eine Anfrage läuft.

Nokia rechnet damit, dass erste Gigabit-LTE-Geräte bereits im Frühjahr 2017 auf den Markt kommen. Erste LTE-Chips mit Gigabit-Technik hat unlängst Qualcomm angekündigt; sie gehören zur LTE-Gerätekategorie 16 (Cat-16). Ebenfalls im Jahr 2017 will auch der US-Netzbetreiber Sprint sein Netz auf Gigabit-LTE aufrüsten.

Die Vorteile für Teilnehmer wie für Netzbetreiber liegen auf der Hand: Je höher die LTE-Ausbaustufe, desto höher die Kapazitäten pro Zelle. So lassen sich auch an Hotspots wie Einkaufsmeilen oder bei Sportereignissen viele Teilnehmer ohne lange Wartezeiten versorgen. Und die Gigabit-Geräte sind dann nicht nur für deren Nutzer von Vorteil, sondern auch für die Teilnehmer, die langsamere LTE-Geräte einsetzen – weil sie die Aufgaben schneller erledigen und die Funkressourcen für die langsameren freigeben. (dz)