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Dolby Vision: Metadaten-Weiterleitung bei AV-Receivern ein schwieriges Thema

Das dynamische HDR-Format kann HDMI in der aktuellen Fassung für den Transfer der Metadaten nutzen. Doch aktuelle AV-Receiver reichen die Daten eventuell nicht korrekt an den TV durch.

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Dolby Vision: Metadaten-Weiterleitung bei AV-Receivern ein schwieriges Thema

(Bild: heise online / Nico Jurran)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Nico Jurran

In einem Punkt sind sich die Fernsehhersteller einig: Das aktuell für die Speicherung von Videobildern mit erhöhtem Kontrast (High Dynamic Range, HDR) genutzte Verfahren HDR-10 ist nicht optimal, da dort für den gesamten Film nur einmal Informationen zum vom Studio gewünschten Bildeindruck an den Fernseher übertragen werden. Besser sind da dynamische HDR-Varianten, bei denen die Metadaten bei der Produktion für jede einzelne Szene oder sogar Frame bei Frame übertragen werden.

In der aktuellen HDMI-Spezifikation 2.0b ist die Weitergabe von dynamischen Metadaten nicht spezifiziert. Diese wird erst – zusammen mit einer ganzen Reihe anderer Features – mit HDMI 2.1 eingeführt. Diese Version ist allerdings erst angekündigt, die Einführung ist für das 2. Quartal geplant.

Da Dolby diese Problematik bei seinem dynamischen HDR-Format Dolby Vision frühzeitig erkannt hat, entwickelte das Unternehmen eine Lösung, bei der die Metadaten m Videodatenstrom versteckt sind. Auf diese Weise lassen sich die Metadaten über HDMI-Schnittstellen ab der Version 1.4a 1.4b vom Player zum Fernseher weiterreichen. Doch nun zeigt sich, dass damit nicht immer alle Probleme vom Tisch sind.

Eine Herausforderung ist nämlich, das Videosignal durch einen AV-Receiver oder eine Soundbar zu leiten: Diese Geräte bieten in der Regel kein echtes Passthrough, sondern fassen die Videodaten an – schon um eine grafische Oberfläche und Einblendungen zu ermöglichen. Dabei werden jedoch eventuell die Metadaten korrumpiert; zudem passt das auf SDR ausgerichtete Bild nicht zur HDR-Kodierung des Videobildes.

Dolby hat daher eine Dolby-Vision-Passthrough-Lösung entwickelt und allen Verstärker-Herstellern zur Verfügung gestellt. In naher Zukunft sollen die ersten AV-Receiver mit diesem Modus angeboten werden. Ob es auch noch ein Passthrough-Update für aktuelle AV-Receiver geben wird, konnte Dolby allerdings nicht beantworten. Hier darf man also auf die Aussagen der Hersteller von AV-Receivern und Soundbars gespannt sein. (nij)