Ziel Alpha Centauri: Breakthrough Initiatives unterstützt Exoplaneten-Suche

Der russische Milliardär Yuri Milner gibt Millionen, um bald Raumschiffe mit immenser Geschwindigkeit zu unserem Nachbarstern zu schicken. Nun unterstützt seine Initiative auch die Europäische Südsternwarte, die dort nach Exoplaneten sucht.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 90 Kommentare lesen
Ziel Alpha Centauri: Breakthrough Initiatives unterstützt Exoplaneten-Suche

Das Very Large Telescope (VLT) der ESO und der Stern Alpha Centauri

(Bild: Y. Beletsky (LCO)/ESO)

Lesezeit: 2 Min.

Die "Breakthrough Initiatives" des russischen Milliardärs Yuri Milner und die Europäische Südsternwarte ESO wollen gemeinsam nach weiteren Exoplaneten bei Alpha Centauri suchen. Wie das europäische Forschungsinstitut mitteilte, will die Initiative für den Großteil der Entwicklungskosten und die Hardware aufkommen, die Sternwarte stellt im Gegenzug Teleskopzeit zur Verfügung. Im Rahmen eines umfangreichen Suchprogramms soll dann im Jahr 2019 nach potentiell bewohnbaren Planeten in dem Sternsystem gesucht werden, das unserer Erde am nächsten ist. Dorthin will Breakthrough möglichst bald zahlreiche Nano-Raumschiffe schicken, die nur 20 Jahre unterwegs sein sollen.

Wie die ESO erläutert, soll dank der finanziellen Unterstützung das Instrument VISIR (VLT Imager and Spectrometer for mid-Infrared) am Very Large Telescope deutlich leistungsfähiger gemacht werden. Es sucht im mittleren Infrarot-Wellenlängenbereich nach Exoplaneten, die dank ihrer Eigenwärme in diesem Bereich deutlich heller strahlen, als im sichtbaren Licht. Mittels Koronografie soll gleichzeitig der immer noch deutlich leuchtkräftigere Stern ausgeblendet werden. Von den dabei gemachten Erfahrungen werde man auch beim derzeit gebauten European Extremely Large Telescope (E-ELT) profitieren, das Exoplaneten von der Größe des Mars um Alpha Centauri entdecken und erforschen können soll.

Yuri Milner hatte die "Breakthrough Initiatives" im Sommer 2015 gemeinsam mit dem britischen Physiker Stephen Hawking vorgestellt und Projekte zur Suche nach Signalen von Außerirdischen angekündigt. In einem zweiten Teil sollte auch eine mögliche Antwort vorbereitet werden. Im Frühjahr 2016 stellte die Initiative dann außerdem Pläne vor, um winzige Raumschiffe in großer Zahl und vergleichsweise kurzer Zeit zu unserem Nachbarstern Alpha Centauri zu schicken. An Sonnensegeln hängend und von gewaltigen Laserstrahlen angetrieben sollen sie mit 20 Prozent der Lichtgeschwindigkeit dahin rasen und während ihres Vorbeiflugs dort Daten zu sammeln, um sie zur Erde zu schicken. Mit der Europäischen Südsternwarte soll nun das mögliche Reiseziel gefunden werden.

Exoplaneten (19 Bilder)

Nächste Verwandte

Die bislang erdähnlichsten Exoplaneten – bestätigt und unbestätigt (*) – in einer habitablen Zone.
(Bild: PHL @ UPR Arecibo)

(mho)