iPhone-Hack: FBI schwärzt Details

Ein knappes Jahr nach dem großen Schlagabtausch zwischen Apple und dem FBI will die US-Bundespolizei weiterhin für sich behalten, wie das iPhone des Terroristen geöffnet wurde. Erklagte Dokumente zeigen ausgiebige Schwärzungen.

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FBI vs. Apple

(Bild: dpa, John G. Mabanglo)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Leo Becker

Das FBI hat Dokumente von mehr als 100 Seiten zu dem Hack des iPhones veröffentlicht, das in Besitz des in San Bernardino erschossenen Terroristen war. Die in Reaktion auf eine Klage von US-Medienunternehmen veröffentlichten Unterlagen sind allerdings in erheblichem Umfang geschwärzt, wie USA Today berichtet – entsprechend lässt sich diesen nicht entnehmen, wer das durch eine PIN geschützte iPhone letztlich entsperrt hat und wie viel dafür gezahlt wurde. Die Unterlagen waren angeblich schon vor ihrer Aushändigung als “geheim” eingestuft worden.

Der Kauf eines von Dritten entwickelten "Tools" hatte der Behörde ermöglicht, die auf dem iPhone 5c mit iOS 9 gespeicherten Daten auszulesen. Die verwendete Methode funktioniere nur bei einem sehr "engen Stück" aller iPhones, führte FBI-Chef James Comey damals aus, bei neueren Modellen wie dem iPhone 5s oder iPhone 6 klappe dies nicht.

Apple vs. FBI: Streit über iPhone-Entsperrung

Aus den Dokumenten geht lediglich hervor, dass das FBI mit der nicht genannten Drittpartei einen Geheimhaltungsvertrag geschlossen hat. Mindestens drei Firmen traten damals an die US-Bundespolizei heran und boten ihre Hilfe bei der iPhone-Entsperrung an – nur eine hatte offenbar einen unmittelbaren Exploit parat, um das Gerät zu öffnen.

Das FBI hatte ursprünglich versucht, Apple per Gerichtsbeschluss zu zwingen, beim Entsperren des iPhones zu helfen: Der Konzern wurde aufgefordert, mehrere Sicherheitsmechanismen rund um die Code-Sperre mit einer eigens entwickelten Software auszuhebeln um einen Brute-Force-Angriff auf die PIN zu ermöglichen.

Apple händigte unter anderem iCloud-Backups des iPhones an das FBI aus und arbeitete mit den Strafverfolgern zusammen, weigerte sich zugleich aber strikt, der Aufforderung des Gerichts nachzukommen und bei der Entsperrung des Gerätes zu helfen. Die Entwicklung eines derartigen Tools sei zu gefährlich, argumentierte das Unternehmen, weil dieses in die falschen Hände geraten könne. Zudem fürchtete Apple, die Angelegenheit werde zum Präzedenzfall: Strafverfolger hätten dann die Option, den iPhone-Hersteller zu weitergehenden Überwachungsmaßnahmen zu drängen. Nach dem Zukauf des Entsperr-Tools von Dritten nahm das FBI die gegen Apple erwirkte Gerichtsanweisung zurück. (lbe)