Vernetzte Musiksysteme: Chef von Sonos geht

Eine neue Konkurrenz ist für Sonos-Firmenmitgründer John MacFarlane recht unerwartet auf den Plan getreten. Sonos hat reagiert, aber MacFarlane nutzt die Veränderungen im Betrieb für seinen Abgang.

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Sonos

(Bild: dpa, Robert Schlesinger/Archiv)

Lesezeit: 2 Min.

Beim Anbieter vernetzter Lautsprecher Sonos gibt es einen Wechsel in der Chefetage – und das inmitten wachsender Konkurrenz durch Lautsprecher mit integrierten persönlichen Assistenten, wie etwa Amazons Echo oder Googles Home. Der Mitgründer und langjährige Chef John MacFarlane verlässt die Firmenspitze, sein Nachfolger auf dem Chefposten wird der bisherige Top-Manager Patrick Spence.

Sonos, gegründet 2002, war ein Pionier der Idee, Musik drahtlos in verschiedene Räume zu bringen. Inzwischen gibt es solche Angebote von allen großen Elektronik-Marken sowie neuen Firmen in dem Markt. Zuletzt brachte Amazon seinen smarten Lautsprecher "Echo" mit einem persönlichen Assistenten auf den deutschen Markt.

MacFarlane räumte in einem Interview der New York Times ein, dass er die Geräteklasse zunächst unterschätzt habe. "Ich habe den Echo am Anfang ausprobiert und ihn abgeschrieben." Im vergangenen Jahr kündigte er an, das Unternehmen stärker auf Spracherkennung auszurichten, zugleich gab es einen Stellenabbau. Demnächst soll es möglich werden, Sonos-Lautsprecher mit Echo zu verbinden.

Er verlasse auch den Verwaltungsrat der Firma, um Spence nicht das Gefühl zu geben, dass er ihm ständig über die Schulter schaue, sagte MacFarlane der New York Times. "Ich will nicht der Gründer sein, der immer alles hinterfragt." Er habe sich schon früher unter anderem wegen einer Brustkrebserkrankung seiner Frau und dem fortgeschritten Alter seiner Eltern zurückziehen wollen, habe das aber im vergangenen Jahr aufgeschoben, nachdem die Konkurrenz durch Echo sichtbar wurde. Er werde im Unternehmen bleiben und weiter an Projekten mitarbeiten.

Sonos sei profitabel, sagte Spence der Zeitung ohne konkrete Zahlen. Zum Absatz heißt es, man habe Lautsprecher in mehreren Millionen Haushalten stehen. Im Vergleich des vergangenen Feiertagsgeschäft-Quartals gegenüber dem von 2015 sei ein Zuwachs von 20 Prozent an Haushalten zu verzeichnen, die nun Sonos-Geräte nutzen. "Mit dem, was Amazon und Google machen, hat sich die Welt komplett verändert", sagte Spence zur aktuellen Marktentwicklung. "Wir sind Teil dieser neuen Welt." (mit Material der dpa) / (kbe)