Bitcoin wieder auf Talfahrt: Chinesische Notenbank überprüft Bitcoin-Börsen

Der Bitcoin geht mal wieder auf Achterbahnfahrt. Mitteilungen, dass die chinesische Notenbank sich den Bitcoinhandel im Land genauer anschauen wolle, schickten den Kurs wieder gen Süden.

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(Bild: dpa, Jerome Favre/Archiv)

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Einer wochenlangen, schwindelerregenden Klettertour der Kryptowährung Bitcoin ist nun eine noch rasantere Talfahrt gefolgt: Binnen einer Woche stürzte der Bitcoin laut Zahlen von Coinmarketcap vom Höchststand um 1180 US-Dollar auf aktuell rund 778 US-Dollar. Furcht vor einer stärkeren Regulierung der Digitalwährung durch Chinas Führung lasse Anleger die Flucht ergreifen, hieß es aus dem Handel.

Inzwischen sind praktisch alle Gewinne einer seit Dezember bis ins neue Jahr hinein anhaltenden Rallye wieder verloren. Die Betreiber der Online-Handelsplattform BTCC, Okcoin und Huobi haben laut einem Bericht von Reuters am Mittwoch Besuch von Vertretern der chinesischen Notenbank und weiteren Behörden erhalten. Zuvor hatte die Notenbank mitgeteilt, die Geschäfte der Bitcoin-Börsen genauer prüfen zu wollen. Außerdem warnte sie vor einem Investment in das volatile Kryptogeld und betonte, es nicht als echte Währung anzuerkennen.

BTCC teilte auf seiner Internetseite mit, es sei mit weiteren Treffen diese Woche zu
rechnen. Zugleich versuchte der Handelsplatz, Panik entgegenzuwirken: Man arbeite aktiv mit den Behörden zusammen. "Unterdessen bitten wir unsere Kunden eindringlich, Medienberichte rational und behutsamen zu bewerten, die über das Treffen und die Gespräche spekulieren.“ Laut einem Bericht der South China Morning Post erwägt die Behörde eine besondere Aufsicht für den Bitcoinhandel einzuführen.

Insgesamt war die jüngste Klettertour des Bitcoin laut Händlern maßgeblich von China getragen worden. Schon seit längerem dominiert die Landeswährung Renminbi die Tauschgeschäfte von normalen Währungen in Bitcoin. Chinas Führung hatte zuletzt Kapitalverkehrskontrollen verschärft, um die Talfahrt der Währung abzubremsen. Chinesische Anleger können derartige Kontrollen umgehen, indem sie auf die staatlich bislang nicht kontrollierte Digitalwährung ausweichen.

Wie lange das noch möglich sein wird und welche Konsequenzen weitergehende Regulierungen für den Bitcoinpreis haben könnten, bleibt abzuwarten. Bereits Ende 2013 sorgten Regulierungen der Notenbank für Preisturbulenzen, als Banken und Bezahldienstleistern Bitcoingeschäfte untersagt wurden. (Mit Material der dpa) /

(axk)