Marktforscher: Virtual Reality kommt ... aber sehr langsam

2016 kann als das erste Jahr gelten, in dem die erste Generation ausgereifter Desktop-Virtual-Reality auf dem Markt verfügbar war. Die Verkaufszahlen fallen aber noch mau aus.

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Marktforscher: Der lange Marsch der VR hat erst begonnen
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Weltweit 2 Millionen VR-Geräte für den Desktop sollen im vergangenen Jahr laut Marktforschungszahlen abgesetzt worden sein. Was nach viel klingt, ist für einen weltweiten Markt eher bescheiden, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Virtual Reality setzt sich nur langsam durch"). So gelang es etwa dem iPhone im Jahr 2007 innerhalb von sechs Monaten bereits, die 3-Millionen-Marke zu knacken, ein Jahr später wurden gar über 11 Millionen Apple-Smartphones verkauft.

IT-Analysten sehen derzeit mehrere Problembereiche, warum das VR-Geschäft weniger boomt, als viele angenommen hatten. Bis Ende 2016 sollten 800.000 PlayStation-VR-Einheiten, 500.000 HTC-Vive-Headsets und 400.000 Stück der Oculus Rift verkauft worden sein, so die Marktforschungsfirma Canalys. Das könnte unter anderem daran liegen, dass zu den rund 800 US-Dollar für ein Headset bei den PC-Varianten auch noch ein guter Spielerechner vorhanden sein sollte.

Wirklich viel Werbung für ihre VR-Headsets machen zudem weder Oculus, HTC noch Sony. Oculus-Gründer Palmer Luckey sagte der "Financial Times" im Januar, dass die erste Consumer-Version der Rift vor allem Hardcore-Spieler und "Early Adopter" ansprechen werde. Das lag nicht zuletzt an Verzögerungen bei der Einführung. Zwar war das Headset ab März erhältlich, doch die Controller erschienen erst im Dezember. Die Firma betont ihr langfristiges Denken und räumt ein, dass es fünf bis zehn Jahre dauern könnte, bis die Technik erwachsen genug ist, um die Erwartungen der breiten Öffentlichkeit zu erfüllen. Indem man nicht zu viel Werbung für VR macht, will man auch den Hype besser managen und sucht parallel nach smarteren Methoden, die Nutzerbasis zu verbreitern.

Facebook, Besitzer von Oculus, hofft weiterhin darauf, mit VR den nächsten Kommunikationstrend loszutreten. Das soziale Netzwerk sieht die Technik laut Chef Mark Zuckerberg als ganz neue Plattform, die eines Tages "Teil des täglichen Lebens von Milliarden Menschen" werde.

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(bsc)