Google übernimmt Fabric von Twitter

Die Plattform für mobile Entwickler soll Googles Firebase ergänzen. Der Verkauf ist Teil von Twitters Schlankheitskur, bei dem sich das Unternehmen von Produkten trennt, die nicht zum Kerngeschäft gehören.

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Google übernimmt Fabric von Twitter
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Rainald Menge-Sonnentag

Twitter hat mit Fabric eine inzwischen recht umfangreiche Plattform für Mobilentwickler an Google verkauft. Der Mikrobloggingdienst hatte Fabric vor gut zwei Jahren mit drei Kits gestartet. Inzwischen sind zahlreiche weitere Module hinzugekommen. Die Plattform ist keine Entwicklungsumgebung, sondern soll Entwicklern bei Aufgaben jenseits des Schreibens von Code unterstützten. Laut den Machern nutzen 580.000 Entwickler Fabric, das damit 2,5 Milliarden Mobilgeräte erreichen soll.

Die Grundlagen entstanden aus dem Crashlytics-Kit, das mit der Übernahme der gleichnamigen Firma zu Twitter kam. Das Tool erkennt Abstürze und soll dabei helfen, die verantwortliche Codezeile zu finden. Zur offiziellen Ankündigung der modularen Fabric-Plattform fügte Twitter zwei Module hinzu: das ebenfalls aus einer Übernahme stammende MoPub zur Verwaltung mobiler Werbung sowie das Twitter-Kit, das Funktionen für den Mikrobloggingdienst wie das Einbetten von Tweets und die Einbindung des Log-in-Prozesses bietet. Seit dem Start ist Fabric um zahlreiche Module gewachsen, die zum Teil aus Übernahmen stammen.

Google will Fabric nun in seine Firebase-Plattform integrieren. So soll Crashyltics das Tool der Wahl zur Suche nach Fehlerursachen bei Abstürzen werden. Firebase richtet sich wie Fabric gleichermaßen an Android- wie an iOS-Entwickler. Durch die Übernahme gibt es durchaus Überlappungen, da Firebase ebenfalls Tools zum Crash-Reporting und zum Verwalten von Werbung enthält. Die Macher von Fabric werden mit der Übernahme Bestandteil des Firebase-Teams.

Weitere Details finden sich in den Blogs von Fabric und Firebase. Twitter befreit sich mit dem Verkauf weiter von Produkten jenseits des Kerngeschäfts, nachdem es bereits die Video-App Vine aufgegeben hatte. So kann man die Schlankheitskur durchaus als Versuch werten, doch noch für eine mögliche Übernahme attraktiv zu werden, nachdem im vergangenen Herbst bereits zahlreiche Unternehmen wie Disney, Apple, Salesforce und auch Google verzichtet hatten. (rme)