Containerisierung: Mehr Orchestrierung und bessere Interoperabilität bei Docker 1.13

Die neue Version der Container-Anwendungs-Plattform stellt keine Revolution dar, dafür haben die Entwickler den Schwerpunkt auf den Ausbau des Swarm Mode und die Rückwärtskompatibilität gesetzt.

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Containerisierung: Mehr Orchestrierung und bessere Interoperabilität bei Docker 1.13
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Von
  • Alexander Neumann
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Docker Inc. hat die Version 1.13 der Anwendungs-Container-Software veröffentlicht. Sie folgt auf Docker 1.12, das Ende Juli 2016 erschienen war. Seit dieser Zeit wurde intensiv am neuen Release der Container-Plattform gearbeitet, was allein schon die Zahl von sieben Release Candidates zum Ausdruck bringt, die im Fall von Docker 1.13 veröffentlicht wurden.

Das neue Docker enthält zahlreiche Überarbeitungen am mit Docker 1.12 eingeführten Swarm Mode, einem eigenen Container-Orchestrierungswerkzeug, darüber hinaus ein paar Sicherheits-Features sowie eine neue Remote API samt zugehöriger Client-Software. Insbesondere die Arbeiten am Swarm Mode sind ein Signal an jene, die die Docker-Entwickler dafür kritisiert hatten, ein weiteres Orchestrierungsangebot neben Kubernetes zu betreiben, das zuvor landläufig quasi als Standard hierfür angesehen wurde.

Mit Docker 1.13 können Anwender Compose-Dateien mit dem Befehl docker stack deploy nutzen, wodurch sich Services direkt über eine docker-compose.yml-Datei bereitstellen lassen. Hier soll man die Swarm Service API flexibler und bedienfreundlicher einsetzen können. Einen Multi-Host- und Multi-Service Stack startet man nun mit nur einer Zeile:

docker stack deploy --compose-file=docker-compose.yml my_stack

Beginnend mit Docker 1.13 können neue CLIs (Command Line Interfaces) mit älteren Daemons sprechen. So wird sichergestellt, dass die richtigen Fehlermeldungen ausgegeben werden, wenn ein neuer Client ein Feature nutzt, das ein älterer Daemon nicht unterstützt. Die verbesserte Abwärtskompatibilität sorgt für eine bessere Interoperabilität und die Fähigkeit, Docker-Installationen mit verschiedenen Versionen von derselben Maschine aus zu verwalten. In den CLI-Bereich fällt außerdem, dass die Befehle umgruppiert wurden, sodass sie nun genau bei dem Objekt sitzen, mit dem sie interagieren. Das soll dabei helfen, die CLI-Syntax aufzuräumen und den Hilfetext zu verbessern.

Außerdem wurde die in Docker 1.12 auf experimenteller Basis eingeführte Managed Plugin API geändert. Anwender müssen, um sie zu nutzen, Plug-ins deinstallieren, die sie mit Docker 1.12 installiert haben. Das geht mit dem Befehl docker plugin rm. Weitere Änderungen finden sich in den Bereichen Build, Monitoring und Netzwerk, und es gibt zwei neue Befehle zum Anzeigen, wie viel Festplattenplatz man nutzt.

Mit Docker 1.13 lassen sich nun Debian- und RPM-Pakete auf Ubuntu-16.10-, Ubuntu-16.04- und Fedora-25-Betriebssystemen bauen, die PPC64le- (PowerPC 64-Bit Little Endian) und s390x-Architekturen (IBM System z) nutzen. Außerdem werden Docker für AWS und Docker für Azure als reif genug für den Produktiveinsatz deklariert (ane)