Intels Gaming-PC-Plattform LGA2066 wohl zur Gamescom

Intels kommende Skylake-X- und Kaby Lake-X-Prozessoren für "High-End Desktops" (HEDT) debütieren nach Spekulationen im August auf der Gamescom in Köln.

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Intel Core i7-6900 alias Broadwell-E auf X99-Mainboard

Intel Core i7-6900 alias Broadwell-E auf X99-Mainboard

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In offiziellen Dokumenten ist der Chipsatz X299 bereits aufgetaucht, aber weitere Details verrät Intel dazu bisher nicht. Glaubt man anonymen Quellen mehrerer asiatischer Webseiten, wird der X299 auf Mainboards mit der kommenden Fassung LGA2066 auftauchen, die die bisherige Plattform LGA2011v3/X99 für High-End Desktops (HEDT) mit Prozessoren mit sechs bis zehn Kernen ablösen wird.

Dazu wird Intel dann einerseits unter dem Codenamen Skylake-X abgespeckte Versionen der kommenden Skylake-EP-Xeons (E5-2600 v5) mit bis zu zehn CPU-Kernen herausbringen. Andererseits wird die kommende HEDT-Plattform auch nach unten erweitert, sprich: Unter dem Codenamen Kaby Lake-X soll es dann LGA2066-Versionen der kürzlich eingeführten LGA1151-Prozessoren Core i-7000 mit vier Kernen geben. Diese könnten billiger zu haben sein als der knapp 450 Euro teure Sechskerner Core i7-6800K, den man derzeit mindestens kaufen muss, um ein X99-Mainboard zu betreiben.

Die große Fassung LGA3647 für Xeon Phi 200 und Skylake-EP/EX ist für Desktop-Rechner zu teuer und zu aufwändig.

Zu den weiteren Eigenschaften kommender X299-Boards ist noch wenig bekannt. Vermutlich werden LGA2066-Prozessoren aber weiterhin vier Speicherkanäle ansteuern wie ihre LGA2011v3-Vorgänger, obwohl ein Skylake-EP über seine riesige Fassung LGA3647 sechs DDR4-SDRAM-Kanäle anbindet sowie 48 PCIe-Lanes – bei LGA2011 sind es vier Speicherkanäle und 40 PCIe-3.0-Lanes.

Dabei stellt sich die Frage, ob Intel einem von LGA1151 auf LGA2066 "umverpackten" Kaby Lake-X zusätzliche Speicherkanäle und PCIe-Lanes einpflanzt; vermutlich bleibt es bei diesen Prozessoren aber bei zwei DDR4-Kanälen und PCIe 3.0 x16.

Dass Intel auch einen neuen Chipsatz C422 erwähnt hat, deutet auf Workstation-Versionen von Sykale-X und Kaby Lake-X hin, die auf C422-Mainboards Speicher mit ECC-Fehlerschutz ansteuern.

Typischer Starttermin für die X299-Plattform wäre eigentlich die Computex in Taipei Ende Mai. Doch die chinesische Webseite Benchlife.info meldet nun, Intel wolle sich mehr Zeit lassen: Erst auf der Gamescom, die am 23. August in Köln beginnt, seien X299-Mainboards samt Kaby Lake-X (vielleicht als Core i7-7800?) und Skylake-X (als Core i7-7900?) zu erwarten. Ein weiterer potenzieller Starttermin ist aber auch Intels Entwicklerforum IDF, das in diesem Jahr laut Micron am 15. August startet.

Die Vermutung liegt nahe, dass sich Intel mit der Erweiterung der kommenden HEDT-Plattform X299 zu günstigeren Prozessoren gegen den kommenden AMD-Konkurrenten Ryzen wappnet: Der wird mit vier, sechs und acht CPU-Kernen auf AM4-Mainboards erwartet und zielt vor allem auf Gaming-PCs und Workstations, auf denen Software läuft, die viele CPU-Kerne ausreizt. (ciw)