Diebstahlschutz: Apple nimmt Abfrage von gesperrten iOS-Geräten offline

Mit dem Dienst "Check Activation Lock Status" war prüfbar, ob ein Gerät womöglich vom Besitzer als gestohlen gemeldet wurde. Er wurde kommentarlos deaktiviert.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 39 Kommentare lesen
Apple nimmt Abfrage von gesperrten iOS-Geräten offline

(Bild: Screenshot Apple.com)

Lesezeit: 2 Min.

Bislang galt als wichtiger Tipp für Käufer gebrauchter iPhones oder iPads, dass deren Serien- oder IMEI-Nummer zunächst auf eine eventuell vorhandene Aktivierungssperre geprüft wurden sollten. Apple stellte dafür einen eigenen Dienst, "Check Activation Lock Status" genannt, auf der iCloud-Homepage bereit. Seit diesem Wochenende ist dieser unter "http://icloud.com/activationlock/" allerdings nicht mehr erreichbar. Klickt man den Link, erscheint die lapidare Botschaft, iCloud könne "die Seite nicht finden".

Außerdem hat Apple Hinweise auf "Check Activation Lock Status" aus mehreren seiner Supportdokumente gestrichen, darunter die englische und auch die deutsche Variante des Haupterklärtextes zum Thema Aktivierungssperre. Es ist derzeit noch unklar, warum Apple den Dienst offline genommen hat. Bislang konnte der Nutzer dort Geräte-IMEI oder Seriennummer eintippen, ein Captcha lösen und bekam dann die Antwort, ob die Aktivierungssperre gesetzt ist oder nicht.

Das klappte auch für iPod-touch-Geräte. Wer ein Gebrauchtgerät kaufte, konnte den Verkäufer vorab um IMEI oder Seriennummer bitten, um diese dann auf der iCloud-Seite zu überprüfen. Das Überprüfen der Aktivierungssperre an einem iOS-Gerät selbst ist ein eher langwieriger Prozess – dazu muss der Nutzer versuchen, das Gerät neu einzurichten. Taucht nach er Auswahl der Sprache und des Landes oder der Region sowie dem Verbindungsaufbau zu einem Netzwerk eine Passwortabfrage auf, ist das Gerät noch mit dem Account eines Vorbesitzers verknüpft.

Apple liefert seit mehreren iOS-Versionen eine Aktivierungssperre mit, die dafür sorgt, dass sich Geräte nicht vollständig neu aufsetzen lassen, ohne dass die Apple-ID-Daten eingegeben werden. Das ist ein recht wirksamer Diebstahlschutz, weil sich so geklaute Geräte nicht mehr als "neu" verkaufen lassen. Zudem können Diebstahlopfer ihr Gerät via iCloud in einen "Verloren"-Modus schalten.

[Update 30.01.17 18:39 Uhr:] Möglicherweise wurde das "Check Activation Lock Status"-Werkzeug dazu missbraucht, Seriennummern zu überprüfen, um diese dann in einem aufwendigen Prozess in geklaute iOS-Geräte "einzupflanzen". Das legt zumindest ein Bericht von The Loop nahe. (bsc)