Cisco-Panne: Grund möglicherweise Intel-Atom-Prozessor

Die Ausfälle einiger Cisco- und Meraki-Geräte wegen "fehlerhaftem Zeitgeber" gehen vermutlich auf Intel-Prozessoren der Baureihe Atom C2000 zurück.

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Cisco ISA 3000 Industrial Security Appliance und ASA 5506W-X fallen nach 18 Monaten Betrieb häufiger aus

Cisco ISA 3000 Industrial Security Appliance und ASA 5506W-X fallen nach 18 Monaten Betrieb häufiger aus.

(Bild: Cisco)

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Kürzlich warnte Cisco vor gehäuften Ausfällen bestimmter Netzwerk-Komponenten wie Firewalls, Line Cards modularer Router und Switches. Diese Defekte gehen vermutlich auf Intels 2013 eingeführte Server-Atoms der Baureihe C2000 mit den Codenamen Avoton und Rangeley zurück.

Cisco meldet nur, dass die Ausfallursache bei der zugekauften Komponente eines ungenannten Zulieferers liegt. Doch mehrere Hinweise deuten auf Intels Atom C2000, wie der britische Inquirer meldet. So steckt laut White Paper von Cisco in den betroffenen Line Cards für das modulare Network Convergence Systems NCS 5500 jeweils ein Intel Atom mit acht Kernen. In der ISA 3000 Industrial Security Appliance steckt eine "CPU Intel 4 Core 1.25Ghz", also wohl der Atom C2508 (Rangeley).

Intel hat im aktuellen "Specification Update" der betroffenen Systems-on-Chip aus dem Januar 2017 den Fehler "AVR54: System May Experience Inability to Boot or May Cease Operation" hinzugefügt, weil "The SoC LPC_CLKOUT0 and/or LPC_CLKOUT1 signals (Low Pin Count bus clock outputs) may stop functioning." Demnach geht es also um eine Taktgeber-Funktion.

Ferner hat Intel-Manager Bob Swan auf der vergangenen Quartalskonferenz einen "Product Quality Issue" erwähnt, der den Intel-Umsatz im vierten Quartal 2016 etwas drückte. Dabei nannte er aber das betroffene Produkt nicht.

Der Bug kann auch die Cisco-Meraki-Switches MX84 und MS350 treffen. Doch falls der Fehler tatsächlich auf Intels Avoton/Rangeley-Chips zurückgeht, sind potenziell auch andere Systeme betroffen. Bei vielen Netzwerkgeräten und Embedded Systems findet man aber kaum heraus, ob ein Intel Atom C2000 drinsteckt.

Der Chip wurde auch von einigen Mainboard-Herstellern verarbeitet, so hat Supermicro etwa 14 Boards mit Varianten des Chips im Angebot. Auch bei ASRock und Asus gibt es ähnliche Boards. Synology hat ihn in manchen NAS verbaut.

Cisco sagt ausdrücklich, dass es sich nicht um einen Rückruf handelt. Vielmehr tauscht der Hersteller nur konkret defekte Systems aus.

[Update:] Gegenüber heise online hat Supermicro bestätigt, dass Avoton/Rangeley-Boards von dem Fehler betroffen sein können. Eventuelle Ausfälle werden über den Supermicro-Support abgewickelt. (ciw)