Visuelle Java-Entwicklung mit RapidClipse

RapidClipse soll der Java-Entwicklung ihren Schrecken nehmen, den Umstieg auf Java und Eclipse erleichtern und die Cross-Plattform-Entwicklung voranbringen.  

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Sonnenausschnitt mit Protruberanz

(Bild: NASA (Ausschnitt))

Lesezeit: 3 Min.
Von
  • Gerald Kammerer

RapidClipse ist in Version 3.0 verfügbar. Die freie Distribution soll Eclipse in eine visuelle Java-Umgebung für die Cross-Plattform-Entwicklung verwandeln. Ziel des Projektes ist es, die Anwendungsentwicklung mit Java stark zu vereinfachen. Zur Zielgruppe gehören Entwickler, die unternehmenskritische Geschäftsanwendungen unter Zeitdruck herstellen oder Altanwendungen auf Java portieren müssen. Auch Programmierern, die noch mit 4gl-Tools wie Oracle Forms, Visual Basic, Microsoft Access et cetera arbeiten, will man den Umstieg auf Java und Eclipse erleichtern.

Im Lieferumgang von RapidClipse befinden sich alle wichtigen Eclipse-Plug-ins, die man zum Entwickeln mit Java braucht. Der bei Eclipse berüchtigte Installations- und Konfigurationsaufwand entfällt damit vollständig. Weiterhin liefert die Distribution zahlreiche Verbesserungen für JBoss‘ Hibernate-Tools sowie etliche zusätzliche Werkzeuge, insbesondere für GUI-Design, Datenbank- und Cross-Plattform-Entwicklung.


Der neue GUI-Builder auf Basis von Vaadin ermöglicht das Erstellen von HTML5-Oberflächen. Anders als bei GUI-Buildern der ersten Generation zeigt sich der generierte Quellcode aufgeräumt und frei von unnötigem Ballast. Datenbankentwicklern hilft die verbesserte Hibernate-Importfunktion des JBoss Tooling, die beim Datenbank-Metadaten-Import endlich sämtliche Datentypen korrekt auf entsprechende Java-Typen mappt und dem Entwickler viel manuelle Arbeit erspart.

Dazu führt RapidClipse mit JPA-SQL eine neue Abfragesprache für JPA (Java Persistence API) ein. JPA-SQL ist eine an SQL angelehnte domänenspezifische Sprache, Während die bislang für die JPA-Entwicklung verfügbaren Query-APIs (JPQL, JPA Criteria et cetera.) als komplex gelten, erschließt sich JPA-SQL auf Anhieb. Um konform mit dem JPA-Standard zu bleiben, wird der JPA-SQL-Code abschließend in Java-Code umgewandelt, der auf der JPA Criteria API basiert. Damit ist der Einsatz von JPA-SQL in Verbindung mit jedem beliebigen JPA-Provider möglich, etwa Hibernate, EclipseLink und OpenJPA. In Kürze soll ein als eigenständiges JPA-SQL Plug-in für Eclipse verfügbar sein.


Mit den Cross-Platform-Deployment-Tools lässt sich jedes RapidClipse-Projekt wahlweise als HTML5-Anwendung, Mobile App für Android und iOS sowie als klassische Desktop-Applikation auf Basis von SWT und HTML5 ausliefern. Mit Hilfe einer AWS-Cloud-Integration ist auch das Synchronisieren, Zusammenfügen, Testen und Hosten von Java-Projekten in einer auf Amazon Webservices (AWS) basierenden Cloud-Umgebung möglich.

Das RapidClipse-Framework enthält nun ein Mobile-Kit, das dem Entwickler Zugriff auf native System- und Gerätefunktionen mobiler Devices verschafft. Das war mit Vaadin bislang nicht möglich. Voraussetzung für das Ausführen von RapidClipse-Anwendungen ist ein leichtgewichtiger Servlet-Container wie Tomcat. (jd)