"Statistisch gesehen": Risiko Smartphone am Steuer

Das Verkehrsministerium plant, die Strafen für das Benutzen von Smartphones & Co. am Steuer deutlich zu erhöhen. Das scheint sinnvoll, auch wenn die Zahl der Verstöße seit Jahren zurückgeht, wie die Infografik von heise online und Statista zeigt.

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"Statistisch gesehen": Gefahr durch Smartphones am Steuer
Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Mathias Brandt
"Statistisch gesehen"

Unsere wöchentliche Rubrik für den Blick auf die Zahlen hinter den IT-News.

Wer beim Fahren mit dem Smartphone hantiert, muss derzeit 60 Euro Strafe zahlen. Künftig soll das Handyverbot am Steuer deutlich ausgeweitet werden. Pläne des von Alexander Dobrindt (CSU) geleiteten Verkehrsministeriums sehen eine Erhöhung des Bußgelds auf 100 Euro, bei gravierenden Verstößen sogar 200 Euro vor. Ferner sollen auch die Nutzung von Tablets, E-Book-Readern und Videobrillen sowie Tätigkeiten wie das SMS-Schreiben während der Fahrt ausdrücklich verboten werden. Völlig aus der Luft gegriffen sind die Pläne des Ministers nicht, wie ein Blick in die Statistik des Kraftfahrtbundesamts zeigt.

2015 – aktuellere Daten liegen noch nicht vor – wurden in Deutschland mehr als 360.000 Verstöße gegen das Verbot aktenkundig, wie die Infografik in Zusammenarbeit mit Statista zeigt. In 73 Prozent der Fälle waren es Männer, die sich erwischen ließen. Dass Handlungsbedarf besteht, zeigt auch die Ablenkungsstudie der Allianz. Demnach nutzen 46 Prozent der deutschen Autofahrer ihr Mobiltelefon bei der Fahr händisch. Ferner wurden für die Studie Versicherungsfällen der Jahre 2002 bis 2012 ausgewertet. Ergebnis: In elf Prozent der Fälle mit Großschaden wurde Ablenkung als Mitursache identifiziert. Da ist es nicht verwunderlich, dass sich Verkehrsexperten einhellig für eine härtere Bestrafung bis hin zum Fahrverbot aussprechen.

(Bild: heise online / Statista)

(mho)