10 Jahre Carolo-Cup: Autonome Modellautos achten auf Radarfallen

In Braunschweig wurde zum 10. Mal der Carolo-Cup ausgetragen, bei dem studentische Teams ihre selbstentwickelten Fahrzeuge gegeneinander fahren lassen. Erstmals gab es einen erweiterten Wettbewerb, in dem auch Straßenschilder erkannt werden mussten.

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10 Jahre Carolo-Cup für autonome Autos

(Bild: TU Braunschweig)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Helga Hansen

Seit 2008 treten in Braunschweig Unis und Hochschulen beim Carolo-Cup an und lassen ihre autonomen Modellautos um die Wette fahren und parken. Dieses Jahr waren Teams aus Deutschland, der Schweiz und Schweden dabei und traten im Junior-Cup, Hauptwettbewerb und dem neu eingeführten erweiterten Hauptwettbewerb an. Dabei galt es zunächst, möglichst schnell und mit genügend Abstand an allen Seiten in eine Parklücke zu manövrieren. Anschließend wartete der kurvenreiche Parcours, der einmal mit und einmal ohne Hindernisse zu meistern war.

Carolo-Cup 2017: Die Autos (21 Bilder)

Vor dem Beginn des Wettbewerbs wurden alle teilnehmenden Autos ausgestellt.

Im erweiterten Wettbewerb musste erstmals eine Strecke mit komplexen Verkehrssituationen bewältigt werden, von der Radarfalle in der verkehrsberuhigten Zone bis zum Fußgängerüberweg mit Passant. Die ersten Plätze wurden hier im Jubiläumsjahr unter den Braunschweiger Fahrzeugen ausgemacht. Lokalmatadorin "Carolinchen" verteidigte erfolgreich ihren Titel – das Team CDLC (Crazy Dancing Little Caroline) ist bereits seit dem ersten Wettbewerb dabei. Der zweite Platz ging an "Simba" der ISF Löwen, die im Vorjahr noch auf dem dritten Platz landeten. Diesen belegte das Team NaN der HAW Hamburg, das dank einer luftigen Konstruktion auch den Sonderpreis des VDI für das leichteste Fahrzeug abstaubte.

Carolo-Cup 2017: Der Wettbewerb (23 Bilder)

Erstmals gab es in diesem Jahr den erweiterten Hauptwettbewerb, bei dem etwa Zebrastreifen beachtet werden mussten.

Die meisten Teams traten allerdings weiter im Hauptwettbewerb an, den der Spatz der Uni Ulm mit einer rasanten Fahrt gewann und sich somit vor dem KITCar des Karlsruher Instituts für Technologie und dem Phoenix der TU München durchsetzte. Mit vielen Klötzchen auf und neben der Spur sowie fehlenden Fahrbahnmarkierungen ist die circa 90 Meter lange Rennstrecke immer noch anspruchsvoll. Mehrfach muss außerdem an Kreuzungen gehalten werden.

Carolo-Cup 2017: Rückschau (9 Bilder)

Vor der Wettkampfhalle waren anlässlich des 10. Jubiläums acht verschiedene Wagen der vergangenen Jahre zu sehen.

Für Teams, die zum ersten Mal dabei sind, wurde schließlich der Junior-Cup mit geringeren Anforderungen ausgetragen. Da das Team AAutonomous der Hochschule Aalen nicht antrat, war das Team Die Eidgenossen der Uni Basel hier einziger Teilnehmer und automatisch auf dem Treppchen. Neben den dynamischen Kategorien mussten alle Teams bereits vor dem Wettrennen die Jury von ihrem Konzept hinter dem jeweiligen Auto überzeugen. Dabei flossen auch die Kosten in der Herstellung und ein möglichst geringer Energieverbrauch sowie Projektmanagement und Dokumentation ein. Bei der Entwicklung großer autonomer Fahrzeuge kommt man darum schließlich auch nicht herum.

(hch)