NethServer 7: Admin-freundliches Linux-Paket für Unternehmen

Nach mehreren Beta-Ausgaben ist nun NethServer 7 erschienen. Die Distribution setzt auf CentOS auf und soll es Administratoren vereinfachen, einen Linux-Server im Unternehmen zu betreiben.

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NethServer 7: Admin-freundliches CentOS-Paket für Unternehmen

(Bild: NethServer)

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Mit NethServer 7 hat das gleichnamige Projekt eine neue Ausgabe seiner Linux-Distribution für kleine und mittlere Unternehmen freigegeben. Das Betriebssystem hat zum Ziel, Administratoren einen einfach zu verwaltenden Open-Source-Server zu bieten.

NethServer basiert auf CentOS und setzt nun auf Version 7.3 der auf RHEL aufbauenden Distribution. Zuvor kam Ausgabe 6.8 zum Einsatz. Ferner kann NethServer künftig die Aufgaben eines Samba Active Directory Controller übernehmen. So soll sich das System laut zugehöriger Ankündigung der Entwickler auch in Windows-Umgebungen nahtlos integrieren.

Mit an Bord ist ferner Nextcloud 10. Der Fork des OwnCloud-Projekts dient dem Betreiben einer Private Cloud und lehnt sich an Dienste wie Google Drive an. Weitere Neuerungen gibt es beim Mailserver. Er hat ein Plug-in zur Volltextsuche im IMAP- oder Web-Client erhalten. Statt Fetchmail kommt nun Getmail als Mail Retrieval Agent (MRA) zum Einsatz.

Außerdem haben die Entwickler der Firewall Funktionen zur Deep Packet Inspection (DPI) per nDPI hinzugefügt. So sollen sich Regeln einstellen lassen, um zum Beispiel nur ausgewählten Mitarbeitern Zugang zu bestimmten Cloud-Diensten zu gewähren. Zudem lässt sich nun ein Traffic Shaping vornehmen. Es soll sicherstellen, dass wichtige Dienste während der Arbeitszeit im Netzwerk Vorrang haben.

Beim transparenten HTTPS-Proxy hat das Projekt die MITM-Funktion (Man in the Middle) entfernt. Sie behielt verschlüsselten Traffic im Auge. Stattdessen soll NethServer bereits beim Aufbau einer Verbindung das Ziel identifizieren und gegebenenfalls die komplette Übertragung unterbinden oder ansonsten die Daten unverändert passieren lassen.

Zum Installieren weiterer Programme sind die Repositories für die Software Collections (SCLs) und NethForge standardmäßig aktiviert. Hinzu kommen einige optische Neuerungen. So haben die Designer die Web-Oberfläche komplett überarbeitet und den Assistenten zum ersten Aufsetzen aktualisiert. NethServer erscheint als freie Software unter der GPLv3. Die Entwickler bieten zudem eine Enterprise-Edition mit kommerziellem Support und weiteren Diensten an. (fo)