Berlinale-Retrospektive: Die kaputte Zukunft im Science Fiction

"Future Imperfect" ist das Motto der Retrospektive der Internationalen Filmfestspiele Berlin, die am Donnerstagabend eröffnet wurden. Eine Gelegenheit, zahlreiche Klassiker mal wieder auf der Leinwand zu sehen – von "Algol" bis "Alien".

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Berlinale-Retrospektive: Die kaputte Zukunft im Science Fiction

Meilenstein des Genres: Ridley Scotts "Alien" von 1979.

(Bild: Berlinale/Park Circus/Twentieth Century Fox Film Corporation)

Lesezeit: 3 Min.

Am Donnerstagabend haben die 67. Internationalen Filmfestspiele von Berlin begonnen. Im Wettbewerb des auch "Berlinale" genannten A-Festivals konkurrieren 18 internationale Produktionen um die Goldenen und Silbernen Bären sowie weitere Preise. Auch in den anderen Sektionen des Festivals gibt es zahlreiche Filme zu entdecken. Das Programm der Retrospektive bringt in diesem Jahr zahlreiche Science-Fiction-Klassiker in zum Teil neuen Digitaltransfers wieder auf die große Leinwand. „Bei der Filmauswahl haben wir uns von den Themen unserer Ausstellung 'Things to Come' inspirieren lassen", erklärt der Leiter der Retrospektive, Rainer Rother.

Parallel zur Ausstellung "Things to Come" in der Deutschen Kinemathek widmet sich die Retrospektive unter dem Motto "Future Imperfect. Science. Fiction. Film" auch den eher dystopischen Zukunftsvisionen. Das Genre Science Fiction kann zeitgenössische Probleme mit einer pessismistischen Zuspitzung besonders plakativ ansprechen. "Die möglichen Welten auf der Erde oder im All eröffnen einen weiten Raum, um Fragen nach kollektiven Visionen und Ängsten immer wieder neu zu verhandeln", erklärt Festivaldirektor Dieter Kosslick. "Als Spiegel gesellschaftlicher Debatten sind Science-Fiction-Filme deshalb hochaktuell."

Das Programm der Retrospektive 2017 umfasst 27 Produktionen, darunter Klassiker wie "Soylent Green" (Richard Fleischer, 1973), "Close Encounters of the Third Kind" (Steven Spielberg, 1977) oder George Lucas' Erstling THX 1138 (1971). Der Blick auf das Genre reicht 100 Jahre zurück bis zum dänischen Stummfilm "Himmelskibet" und dem deutschen "Algol" (Hans Werckmeister, 1920). Mit "Alien" (1979) und "Blade Runner" (1982) ist Regisseur Ridley Scott zweifach vertreten.

Für das Genre der 1990er Jahre stehen Kathryn Bigelows "Strange Days" (1995), "Dark City" (Alex Proyas 1998) und Luc Bessons "Le Cinquième Elémént" (1997). Das Programm wird abgerundet durch Klassiker der 1950er Jahre, den japanischen Animationsfilm "Ghost in the Shell" sowie Produktionen aus den ehemaligen Ostblockstaaten.

Ergänzend zum Programm der Retrospektive zeigt das Festival im Rahmen der "Berlinale Classics" eine neuen, auf 3D getrimmten 4K-Transfer von James Camerons "Terminator 2: Judgement Day" (1991). In diesem Programmsegment ist auch George A. Romeros Zombie-Klassiker "Night of the Living Dead" in einem neuen, direkt vom Kameranegativ gescannten 4K-Transfer auf der großen Leinwand zu sehen.

Die Zeiten der Vorstellungen sind dem Programm auf der Website der Berlinale zu entnehmen. Tickets gehen jeweils drei Tage vorher in den Vorverkauf.

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(vbr)