Aufruf zum Protest: "Kettenreaktion" gegen belgische AKW

Anti-Atom-Protest durch drei Länder: Zigtausend Menschen sollen sich im Juni zu einer 90 Kilometer langen Kette formieren. Der Protest "Kettenreaktion" wäre die größte gegen die belgischen AKW Doel und Tihange.

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Aufruf zum Protest: "Kettenreaktion" gegen belgische Atommeiler

(Bild: chain-reaction-tihange.eu/)

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Die grenzüberschreitende Initiative Stop Tihange ruft zu einer internationalen Großdemonstration gegen die umstrittenen Atomreaktoren Tihange 2 und Doel 3 auf. Zehntausende sollen am 25. Juni eine 90 Kilometer lange Kette von sich Hände reichende Menschen von dem Reaktor Tihange bei Lüttich nach Maastricht und Aachen bilden. Es wäre die bis dahin größte Protestaktion gegen die Reaktoren, sagte der Sprecher des Aachener Aktionsbündnis gegen Atomenergie, Jörg Schellenberg.

AKW Tihange

(Bild: engie-electrabel.be)

Mit der Protestaktion unter dem Namen "Kettenreaktion" fordern die Teilnehmer, die Reaktoren sofort abzuschalten. Wegen tausender kleiner Risse in den Reaktorbehältern sind deutsche Experten nicht sicher, ob sie bei Störfällen sicher sind. Gegen den Betrieb hat sich eine Allianz aus 90 Kommunen an der Grenze formiert. Die bisher größte Protestaktion von Bürgern gegen die beiden Reaktoren hatte es im vergangenen Jahr bei einem Fußballspiel auf dem Aachener Tivoli mit 21.000 Zuschauern gegeben.

Zu der Menschenkette können sich Gruppen wie Vereine, Schulen oder Politiker im Web anmelden. Die sollen dann mit anderen Gruppen jenseits der Grenzen zusammengebracht werden. Im Protest gebe es keine nationalen Grenzen: "Die Grenzen laufen nur zwischen den Profiteuren und den potenziellen Opfern", sagte Schellenberg. Der Aufwand sei enorm und werde nur mit Spenden finanziert.

Unterstützer können ihre Spende über die IBAN DE51430609672009306400 mit dem Stichwort "Tihange" an .ausgestrahlt e.V. überweisen. Sie sei steuerlich absetzbar, versichert der Verein. Er sucht auch Sponsoren, "die für die Menschenkette werben und mobilisieren, ihre Talente einbringen oder die Menschenkette anderweitig unterstützen".

Drei AKW sind noch in Deutschland in Betrieb (7 Bilder)

Seit März 1984 ist Block C des AKW im bayerischen Gundremmingen in Betrieb. Block A war von 1967 bis 1977 in Betrieb. Der 1984 ans Netz gegangene Block B wurde am 31. Dezember 2017 abgeschaltet, Block C – ebenfalls 1984 in Betrieb genommen – folgte Ende 2021. (Bild: kkw-gundremmingen.de)

(mit Material der dpa) / (anw)