Studie: Mädchen fehlen weibliche Vorbilder für Technik-Interesse

Mädchen fehle es zum Beispiel einfach an Praxiserfahrung und weiblichen Vorbildern, ergab eine von Microsoft in Auftrag gegebene Untersuchung.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 438 Kommentare lesen
Studie: Mädchen fehlen weibliche Vorbilder für Technik-Interesse

(Bild: Microsoft)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • dpa

Das geringe Interesse vieler Mädchen und junger Frauen für Fächer wie Mathematik, Informatik oder Technik ist einer europaweiten Studie zufolge hausgemacht. Ihnen fehle es zum Beispiel einfach an Praxiserfahrung und weiblichen Vorbildern, ergab eine von Microsoft in Auftrag gegebene Untersuchung. Demnach ist das Interesse im Alter von 11 bis 16 Jahren bei den Mädchen am stärksten ausgeprägt und sinkt dann rapide ab. Für die Studie wurden Mädchen und junge Frauen in elf europäischen Ländern befragt, darunter insgesamt 1000 im Alter zwischen 11 und 30 Jahren aus Deutschland.

Dabei liege gerade bei jungen Frauen ein großes Potenzial, um dem akuten Mangel an digitalen Fachkräften entgegenzuwirken, hieß es in einer Mitteilung von Microsoft. "Wir können es uns nicht leisten, auf das Potenzial weiblicher Talente zu verzichten", sagte Sabine Bendiek, Chefin von Microsoft Deutschland.

In der Studie werden vier zentrale Faktoren ausgemacht, die das Interesse der jungen Frauen an technischen Fächern deutlich sinken lässt: der Mangel an weiblichen Vorbildern, fehlende Praxiserfahrungen, Ungleichbehandlung sowie fehlende Kenntnisse über Anwendungsgebiete im echten Leben. Dabei sei das Interesse vielfach ausgeprägt. Fast 40 Prozent der Befragten können sich demnach vorstellen, in diesen Bereichen Karriere zu machen – ab dem Alter von 16 Jahren geht das Interesse dann aber schnell zurück.

Die Mint-Fächer Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik gelten als traditionell männerdominiert. Die IT-Branche klagt jedoch seit Jahren über einen anhaltenden Fachkräftemangel. Zudem werden Kenntnisse in diesen Fächern im Zeitalter der Digitalisierung auch in Nicht-IT-Berufen immer wichtiger. "Hier kann auch die IT-Industrie einen wichtigen Beitrag leisten", sagte Bendiek. "Indem sie Karrieremöglichkeiten aufzeigt und mit gängigen Vorurteilen über eine männerdominierte Arbeitswelt aufräumt." Microsoft Deutschland geht mit gutem Beispiel voran: Seit einem Jahr steht mit Bendiek erstmals eine Frau an der Spitze. (anw)