Vodafone bekommt für Infostrada weniger Geld

Enel muss Stromkapazitäten abgeben, um die Italiens zweitgrößte Festnetzgesellschaft Infostrada von Vodafone übernehmen zu dürfen.

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Von
  • Jürgen Kuri

Der Verkauf der italienischen Infostrada durch Vodafone geht zum Ende März nun endgültig über die Bühne. Italiens zweitgrößte Festnetzgesellschaft kommt den Energiekonzern Enel aber weitaus billiger zu stehen als ursprünglich vereinbart: Im vergangenen Oktober sollte Vodafone noch rund 22 Milliarden Mark bekommen, nun wurde der Kaufpreis auf rund 14,4 Milliarden Mark festgesetzt.

Hintergrund des reduzierten Kaufpreises für die Mannesmann-Tochter, in deren Besitz Vodafone durch die Übernahme des deutschen Traditionskonzerns gelangte, sind die Bedenken der italienischen Wettbewerbshüter. Die Kartellwächter hatten befürchtet, dass durch Synergien bei gleichzeitigem Anbieten von Telefondiensten und Stromversorgung die Enel ihre Übermachtstellung im italienischen Markt weiter ausbauen könnte. Daher muss Enel, damit die Übernahme von Infostrada genehmigt wird, auf Stromkapazitäten in Höhe von 5.500 Megawatt verzichten. Dies bedeutet nach Angaben der Süddeutschen Zeitung Mindereinnahmen von rund drei Milliarden Mark jährlich für Enel. Infostrada soll nach der Übernahme mit der Enel-Mobilfunktochter Wind zusammengelegt werden – damit entsteht der zweitgrößte Telekommunikationskonzern Italiens und der härteste Konkurrent für den Ex-Monopolisten Telecom Italia. (jk)