macOS-Backup-Lösung Time Machine: Netzwerksicherungen machen Ärger

Apples seit neun Jahren verfügbares Sicherungssystem arbeitet per WLAN manchmal unzuverlässig – was dazu führen kann, dass komplette Backupsätze verloren gehen.

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macOS-Backup-Lösung Time Machine: Netzwerksicherungen machen Ärger

Time Machine soll die Datensicherung auf dem Mac automatisieren.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 3 Min.

Nutzer, die ihren Mac per WLAN und der in macOS eingebauten Backup-Lösung Time Machine auf ein Netzlaufwerk sichern, klagen über Probleme mit der Datenintegrität. Das Problem tritt sporadisch auf, kann Betroffene aber komplette Backupsätze kosten. Grund für den Fehler scheint die Tatsache zu sein, dass Apple auf Netzlaufwerken stets sogenannte Sparseimages anlegt, die sich automatisch vergrößern und alle Dateien aufnehmen. Beim Schreiben kann es in weniger performanten WLANs dabei zu Fehlern kommen.

Time Machine verifiziert die Sparseimages regelmäßig – und sollten dabei Probleme festgestellt werden, gibt es eine Fehlermeldung, die dem Nutzer keinen Ausweg lässt, als eine komplett neue Backup-Generation anzulegen, wenn er Time Machine weiter verwenden möchte. "Time Machine hat eine Prüfung
Ihrer Backups durchgeführt. Um die Zuverlässigkeit zu erhöhen, muss Time Machine ein neues Backup für Sie erstellen", steht in dem Warnfenster.

Das Warnfenster – hier in der Variante einer älteren macOS-Version.

(Bild: Apple)

Zur Auswahl wird dann nur noch angeboten, das Backup später durchzuführen, was das gleiche Fenster am nächsten Tag erneut erscheinen lässt, ohne dass zwischenzeitlich gesichert wird. Alternativ gibt es noch den Knopf "Neues Backup erstellen", der wiederum den bisherigen Backupverlauf entfernt – und damit eben alle gesicherten Daten killt. Zudem wird wie erwähnt dann ein komplett neues Backup erstellt, was gegebenenfalls Tage dauern kann.

Das Problem scheint schon seit diversen macOS- bzw. OS-X-Versionen zu existieren und tritt auch mit der jüngsten macOS-Sierra-Variante 10.12.3 noch auf. Ob sich mit der nächsten Version 10.12.4, die aktuell in einer Betaphase ist, etwas tut, ist unklar. Helfen kann, Backups über eine Ethernet-Verbindung durchzuführen, da diese naturgemäß performanter ist – oder seine WLAN-Infrastruktur zu verbessern. Alternativ kann man auch auf ein lokal angeschlossenes Laufwerk sichern. Wer ein defektes Backup retten möchte, sollte vor der Erstellung eines komplett neuen Backup-Satzes dieses vom Netzlaufwerk kopieren – und dann prüfen, an welche Daten in dem Sparseimage noch gelangt werden kann. Dazu wird es per Doppelklick gemountet.

Time Machine wird von Apple bereits seit OS X 10.5 Leopard aus dem Jahr 2007 mitgeliefert und soll eine Möglichkeit sein, Daten ohne Zutun des Nutzers regelmäßig zu sichern. Dabei werden stündliche Backups der letzten 24 Stunden, tägliche Backups der vergangenen Woche sowie darüberhinaus wöchentliche Backups angelegt. Wie weit diese gehen, hängt von der Kapazität des Laufwerks ab. (bsc)