Kostenexplosion und Perfektionismus im Apple Park: Apples "Spaceship" vor der Eröffnung

Zwei Jahre später als geplant sollen Mitarbeiter nun ab April in die "Apple Park" genannte Firmenzentrale einziehen. Der milliardenschwere Bau umfasst ein riesiges Fitnesscenter sowie das "Steve Jobs Theater" – ein unterirdisches Amphitheater.

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Apple Park

(Bild: dpa)

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Apples neue Firmenzentrale in Cupertino heißt “Apple Park”. In den bislang unter dem Arbeitstitel “Campus 2” geführten Riesenbau werden erste Mitarbeiter ab April einziehen, insgesamt werde der Umzug von mehr als 12000 Angestellten über sechs Monate in Anspruch nehmen, wie der Konzern am Mittwoch mitteilte. Gebaut werde noch über den Sommer.

Zu Ehren von Steve Jobs wird das unterirdische Amphitheater, in dem auch künftige Produkteinführungen stattfinden sollen, “Steve Jobs Theater” genannt, teilte Apple mit. Es bietet Platz für rund 1000 Personen. Jobs’ Vision sei gewesen, dass die neue Firmenzentrale “über Generationen hinweg als Heimat für Innovation” dient, erklärte Apple-Chef Tim Cook.

Apple Park – Apples neues Hauptquartier in Cupertino (7 Bilder)

Ab April wird "Apple Park" von ersten Mitarbeitern bezogen.
(Bild: Apple)

Den neuen 700.000-Quadratmeter-Campus hat Apple auf dem ehemaligen Firmengelände von Hewlett Packard errichtet. Steve Jobs hatte die Planung des “Apple Park” vor seinem Tod im Herbst 2011 noch selbst begonnen. Er wolle das "beste Bürogebäude der Welt bauen", erklärte Jobs damals vor dem Stadtrat von Cupertino.

Die Baukosten werden auf rund 5 Milliarden Dollar geschätzt, ursprünglich waren 3 Milliarden Dollar angesetzt – der “Campus 2” sollte eigentlich schon 2015 bezugsfertig sein. Einem Bericht zufolge hat auch Perfektionismus zu den Verzögerungen beigetragen: Das Unternehmen habe etwa durchgesetzt, dass die Türen schwellenlos sind: Die Entwickler sollten ihren Gang beim Betreten des Gebäudes nicht ändern müssen, um nicht von der Arbeit abgelenkt zu werden, sei die Begründung gewesen, erklärte ein vormaliger Konstruktions-Manager. Derartige Maßnahmen hätten viel Zeit und Geld gekostet. Man sei das Firmengebäude mit den gleichen Design-Prinzipien angegangen wie die eigenen Produkte, betonte Design-Chef Jony Ive am Mittwoch.

Die Versorgung des Campus erfolgt vollständig durch erneuerbare Energien, so Apple. Dafür wurden unter anderem Solarpaneele auf das Dach gelegt und ein kohlenstoffarmes Kraftwerk auf das Gelände gesetzt. Eine Naturzuglüftung soll Klimaanlage und Heizung weitestgehend ersetzen – dies decke neun Monate des Kalenderjahres ab. Zu dem Campus gehört auch ein Besucherzentrum mit Apple Store, ein gut 9000 Quadratmeter großes Fitnessstudio für Mitarbeiter sowie “sichere Forschungseinrichtungen”.

(lbe)