Videoprofis wenden sich angeblich vom Mac Pro ab – in Richtung Windows

Apple hat seinen teuersten Mac seit Dezember 2013 nicht überholt – und umgebaute Mac-Pro-Tower sind nicht mehr zu neuen Grafikkarten kompatibel.

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Bericht: Videoprofis wenden sich vom Mac Pro ab

Apples aktueller Mac Pro lässt sich schwer erweitern.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Im Bereich der Videoeffekt- und Schnittspezialisten scheint sich derzeit eine Bewegung weg vom Mac zu vollziehen. Darüber berichtet zumindest Marco Solorio vom Medienhaus One River Media in seinem Blog – und erzählt von seinem eigenen Setup.

Der Videoexperte arbeitet aktuell mit einem aufgemotzten Mac Pro der ersten Generation, den Apple Ende 2013 eigentlich eingestellt hatte. Der Vorteil dieser Maschinen: Sie lassen sich dank Tower-Gehäuse und entnehmbarer CPU vergleichsweise einfach erweitern – im Gegensatz zum im Dezember 2013 erschienenen Röhren-Mac-Pro, der per Thunderbolt 2 mit Zusatztechnik versorgt werden muss.

Solorio betreibt seinen alten Mac-Pro-Tower (auch unter dem Begriff "Käsereibe-Mac" bekannt) aktuell mit einem doppelten 12-Core-Xeon mit 3,46 GHz, 64 GB DDR3-PC10600-RAM, einer PCIe-SSD-Storage-Karte von Sonnet mit Samsung 850 Pro und (vor allem) einer Nvidia GTX Titan X mit 12 GByte. Dank dieser Grafikkarte und der weiteren Aufrüstarbeiten arbeite das System nach wie vor adäquat schnell. Er könne 4.6K-Raw-Footage verarbeiten und in DaVinci-Resolve auch 4K-UHD-Timelines in Echtzeit ohne Rendering schneiden.

Allerdings glaubt Solorio, dass die Einführung der GeForce GTX 1080 von Nividia künftig dazu führt, dass Profinutzer wie er zu Windows wechseln könnten. Die Karte sei deutlich günstiger als die Titan X und verbrauche signifikant weniger Strom. Das Problem: Mit dem Tower-Mac-Pro ist sie nicht mehr zum Laufen zu bringen.

Aus diesem Grund spielt Solorio mit dem Gedanken, auf Systeme wie HPs Z840 zu wechseln um darin dann gleich zwei GTX 1080 zu nutzen. "Selbst wenn man [die Karte] für OS X flashen könnte, wäre es nicht möglich, sie vollständig auszureizen, weil der Mac-Pro-Tower eine ältere PCIe-Bus-Technik verwendet." Er kenne sich mit Windows aus, arbeite aber lieber unter macOS.

Eine Alternative wie ein Thunderbolt-2-PCIe-Interface am Röhren-Mac-Pro sieht Solorio nicht. DIe Bandbreite reiche im Vergleich zu den PCIe-Busgeschwindigkeiten, die die GTX 1080 leiste, nicht aus. Zudem könne man nicht mehrere dieser (großen) Karten in ein externes Gehäuse stecken. Hinzu kommt der weiterhin hohe Preis für den Mac Pro, der nach wie vor unverändert ist. (bsc)