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Cuphead setzt auf handgezeichnete Animationen

Damit das kommende Spiel Cuphead aussieht wie ein Zeichentrickfilm aus den 30ern, setzt Entwickler MDHR auf alte Techniken, die bereits vor 80 Jahren en vogue waren.

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GDC: Cuphead setzt auf handgezeichnete Animationen

(Bild: MDHR)

Lesezeit: 2 Min.

Cuphead ist das erste Videospiel, an dem Jake Clark als Grafiker und Animator arbeitet.

(Bild: heise)

Moderne Trickfilme entstehen meist in 3D-Animationsprogrammen im Computer. Doch so technisch überwältigend sie auch sein mögen, fehlt ihnen oft der Charme, den beispielsweise frühe Werke von Disney aus den 30er Jahren noch hatten. Um diesen alten Stil einzufangen, setzt das Entwicklerstudio MDHR auf alte Werkzeuge: Sämtliche Animationen werden mit Bleistift auf Papier gezeichnet. "Das erfordert eine gute Vorausplanung und viel Disziplin", erklärte Jake Clark, der für das Spiel verantwortliche Animator auf der Game Developers Conference in San Francisco.

Konzeptzeichnungen der Meerjungfrau. Das Gesicht wurde an Betty Boop angelehnt.

(Bild: MDHR)

Statt 3D-Modelle der Figuren zu bauen, wird jede einzelne Bewegungsphase auf Papier in 2D gezeichnet. Zunächst werden die Eckpunkte einer Bewegungsabfolge grob mit einer Handvoll Bildern festgehalten. Anschließend werden die Lücken mit weiteren Bildern gefüllt, bis eine runde Bewegung entsteht. Die Zeichnungen werden anschließend eingescannt und in Photoshop eingefärbt, bevor sie in die Unity-Engine übertragen werden. Die Musik wurde Live von einer Jazz-Kapelle eingespielt, die deutlich lebendiger wirkt als ein MIDI-Arrangement aus dem Computer.

Cartoons aus den 30er Jahren hatten einen speziellen Look, den die Entwickler von Cuphead nachahmen wollen.

(Bild: MDHR)

"Wir hätten digitale Werkzeuge nutzen können, die den alten Stil imitieren, aber dadurch hätten die Zeichnungen ihren Charme verloren und es hätte uns nicht so viel Spaß beim Arbeiten gemacht", erklärte Clark. Durch die Zeichentechnik fängt das Spiel den damaligen Stil der Zeichentrickfilme wunderbar ein. Die Figuren wirken mit ihren runden Gliedmaßen, als seien sie aus Gummi. Clark zeigte einige Designs von Gegnern, etwa eine Meerjungfrau, die an Betty Boop angelehnt wurde. Jeder Boss soll neuartige Bewegungs- und Angriffsmuster mitbringen, die in Jump&Runs noch nicht zu sehen waren.

Dieser Prozess ist äußerst aufwendig, weshalb das Jump&Run, das eigentlich 2016 auf den Markt kommen sollte, noch immer nicht fertig ist. "Cuphead kommt dieses Jahr", versprach Clark. Das Spiel soll zunächst für Windows und Xbox One erscheinen.

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(hag)