GDC

Ausprobiert: Ultrahaptics ermöglicht haptisches Feedback per Ultraschall

Es hört sich nach einem Taschenspielertrick an: Wenn man eine Hand über die Lautsprecher-Matte von Ultrahaptics führt, meint man, dreidimensionale Oberflächen zu fühlen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 21 Kommentare lesen
Ausprobiert: Ultrahaptics ermöglicht haptisches Feedback per Ultraschall

(Bild: heise)

Lesezeit: 2 Min.

Ultrahaptics hat auf der GDC ein System vorgestellt, mit welchem dem Anwender Berührungen vorgegaukelt werden, obwohl er nur in die Luft fasst. Möglich macht es ein Array kleiner Lautsprecher, die gezielte Ultraschall-Signale aussenden. Diese werden als leichte Vibrationen auf der Haut wahrgenommen. Der Trick dabei ist, dass der Hersteller mit einer Tracking-Kamera die Position der Hand erfasst und je nach deren Positionen äußerst gezielt einzelne Areale auf der Haut ansprechen kann. So meint man, die Oberfläche eines Objekts zu spüren, das feste X-Y-Z-Koordinaten im Raum hat. Allerdings kann man die virtuellen Objekte nicht von allen Seiten "anfassen", sondern man spürt sie immer nur von der den Lautsprechern zugewandten Seite aus.

Bislang setzt Ultrahaptics die Technik für berührungslose Schalter ein, die in Autos, Operations-Sälen oder als Fahrstuhlschalter zu finden sind. Der Hersteller will seine Technik jedoch auch Hardware-Herstellern für VR-Systeme anbieten, die Anwendern damit eine Art haptisches Feedback vorgaukeln können.

Ultrahaptics setzt seine Technik bislang für berührungslose Schalter ein. Ebenso experimentieren verschiedene Autohersteller mit der Technik, wenn der Fahrer ohne hinzuschauen Elemente im Cockpit bedienen soll.

(Bild: Ultrahaptics)

Für Hardware-Controller ist das Ganze noch im Prototypen-Status, konkrete Produktankündigungen gibt es noch nicht. Auf der GDC konnten wir ein Testsystem ausprobieren. Wenn wir die Hand im Abstand von 10 bis 50 cm über die Lautsprecherfläche führten, spürten wir an einer Stelle tatsächlich leichte Vibrationen auf der Haut. Am ehesten sind sie mit einem sehr schwach, aber präzise eingestellten Dyson-Handtrockner zu vergleichen, wie man ihn in Waschräumen findet. Man spürt einen leichten Druck wie aus Luftdüsen. Je nach Position der Hand über dem Lautsprecherfeld werden andere Punkte oder Flächen auf der Haut "angeblasen". Allerdings bietet der Ultraschall keinen haptischen Widerstand, wie man ihm beim Anfassen realer Objekte spürt.

Als zusätzliche Reizgeber in Bedienoberflächen, wie man sie etwa in Autos findet, ist die Ultrahaptics-Technik durchaus sinnvoll einzusetzen. Ob daraus tatsächlich einmal eine zum Spielen geeignete Hardware wird, ist derzeit schwer zu sagen. (hag)