AMD zur Low-Res-Spieleschwäche von Ryzen: Es liegt an der Software!

AMD-Chefin Lisa Su persönlich äußerte sich zur Spieleleistung der Ryzen-Prozessoren in niedrigen Auflösungen und versprach, dass noch viel optimiert werde.

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AMD äußert sich zur Gaming-Performance: Es liegt an der Software
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AMD äußerte sich zur teils überraschend geringen Gaming-Performance der neuen Ryzen-Hauptprozessoren in einer Fragerunde auf der US-Diskussionsplattform Reddit. Die Firma schob die in niedrigeren Auflösungen auftretende schwächere Leistung auf die Software selbst.

AMD-Chefin Lisa Su erklärte, dass es bedauerlich sei, dass ein paar erwähnenswerte Titel auf Ryzen langsamer laufen als erwartet. Su versprach, dass diese noch optimiert würden: "Those will definitely be optimized, you can count on that", so die AMD-Chefin. Man habe intern mehr als 100 Spiele in der Full-HD-Auflösung getestet, bei denen Ryzen eine gute Leistung erbringe.

Robert Hallock, Chef des technischen CPU-Marketings, unterstrich, dass einige Spiele mit Ryzen langsamer laufen, als sie es nach der Single-Thread-Leistung und Taktfrequenz der neuen Prozessoren müssten. Hallock schob es auf die brandneue Zen-Architektur, die "niemand zuvor gesehen" habe und erwähnte, dass noch Optimierungen nötig seien.

Die synthetischen Benchmarks zeigen die Full-HD-Schwäche des Ryzen-Prozessors nicht.

(Bild: c't)

AMDs neuer Flaggschiff-Prozessor Ryzen 7 1800X liefert zwar genügend Leistung, um High-End-Grafikkarten in WQHD, 4K und Virtual-Reality-Spielen auszureizen. Allerdings zeigt er in Auflösungen mit 1920 × 1080 Bildpunkten und niedriger eine geringere 3D-Leistung als erwartet. Die Intel-Konkurrenzprozessoren Core i7-7700K und Core i7-6900K erzeugen dabei meist deutlich höhere Bildraten. Das Verhalten konnten wir mit verschiedenen Mainboards (mit jeweils aktueller Bios-Versionen) nachstellen. Weder das Abschalten von Simultaneous Multithreading, das Ändern der Energieprofile, das Ausführen unter verschiedenen Windows-10-Versionen noch diverse andere Tweaks konnten die Leistung des Ryzen 7 1800X in prozessorlimitierenden Szenen signifikant erhöhen. Kurios war außerdem, dass die Bildrate im Prozessorlimit in Verbindung mit einer Radeon R9 Fury X höher ausfiel als mit einer üblicherweise rund 70 Prozent schnelleren Nvidia Titan X. Der Grafiktreiber spielt hierbei folglich eine nicht zu unterschätzende Rolle.

AMD-Aktionäre nahmen die Probleme im Gaming-Bereich nicht ganz so gelassen, schließlich ist Gaming einer der wichtigsten Einsatzzwecke für High-End-Desktop-Prozessoren. AMDs Aktienkurs schlitterte nach der gestrigen Vorstellung der Ryzen-Prozessoren um 7 Prozent nach unten. Im zweiten Quartal sollen noch die Sechs- und Vierkernvarianten Ryzen 5 1600X und 1500X erscheinen.

Ausführliche Benchmarks, eine detaillierte Beschreibung der Zen-Mikroarchitektur sowie einen Ausblick auf kommende Prozessoren finden Sie in der kommenden c't 6/17 und online bei c't:

  • Test: Achtkernprozessor AMD Ryzen 7 1800X

(mfi)