„Gentherapie in der Kiste“ soll vielversprechende Behandlungen demokratisieren

Mit der Zugabe von Genen ins Blut lassen sich möglicherweise Krebs und andere Krankheiten heilen. Bislang ist das nur in spezialisieren Zentren möglich, doch eine US-Krebsforscherin will das jetzt ändern.

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„Gentherapie in der Kiste“ soll viel versprechende Behandlungen demokratisieren
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Von
  • Sascha Mattke

Jennifer Adair vom Fred Hutchinson Cancer Research Center in Seattle hat ein Medizintechnik-Gerät so modifiziert, dass es sich für mobile Gentherapien außerhalb von spezialisierten Einrichtugen eignet. Mit der „Gentherapie in der Kiste“ will Adair diese neuen Behandlungsmethoden auch in Entwicklungsländer bringen, wo sie wegen der hohen technischen Anforderungen bislang nicht zum Einsatz kommen. Das berichtet Technology Review online in „Mobillabor für Gentherapie“.

Gentherapie wird derzeit rasch vom Experiment zu einer medizinischen Realität. Behandlungsmöglichkeiten gegen Krebs und seltene Krankheiten auf dieser Basis zeigen viel Potenzial. Jedoch haben Wissenschaftler die Sorge, diese Technologie könne so komplex sein, dass Patienten weniger davon profitieren, als möglich wäre. Die erfolgreichsten Gentherapien erfordern derzeit Eingriffe in Blutzellen außerhalb des Körpers. Doch dieses Verfahren beherrschen nur ungefähr ein Dutzend Forschungszentren, die sämtlich in großen Städten wie New York, Seattle, Mailand oder Paris angesiedelt sind.

Adairs Instrument, genannt Prodigy, wiegt ungefähr 75 Kilogramm. In seinem Inneren werden die Zellen eines Patienten durch die Leitungen befördert und mit stimulierenden Chemikalien und anschließend einer Ladung Viren mit der gewünschten neuen DNA vermischt. Das Grundgerät kostet 150.000 Dollar, ein Satz für die Verarbeitung der Zellen eines Patienten weitere 12.000 Dollar. „Wir wollen Zelltherapien weniger elitär machen, als sie heute sind“, sagt Kataharina Winnemöller, Marketing-Managerin beim deutschen Hersteller Miltenyi.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)