Analyst: Apple hat ein "antifragiles Monopol"

Das iPhone gibt dem Konzern viel Macht bei der Preisgestaltung, meint UBS-Analyst Steven Milunovich. Das zeige sich unter anderem darin, dass der durchschnittliche Verkaufspreis wieder gestiegen ist.

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iPhone 7

Frischgebackene iPhone-Besitzer vor einem Apple-Laden.

(Bild: dpa, Peter Kneffel)

Lesezeit: 2 Min.

Für Apple hängt viel vom iPhone ab: Mit keinem anderen Produkt macht der Konzern soviel Umsatz und Gewinn. Das führt naturgemäß zu der Frage, was mit dem Konzern passiert, wenn es in der Smartphone-Sparte einmal nicht so gut läuft. Der Analyst Steven Milunovich von der Investmentabteilung des Schweizer Bankhauses UBS glaubt allerdings nicht, dass die iPhone-Abhängigkeit für Apple ein Nachteil ist. Im Gegenteil: Der Konzern habe wohl ein antifragiles Monopol.

Mit "antifragil" werden Unternehmensstrategien bezeichnet, die eine Firma "unzerbrechlich" und an Marktveränderungen anpassbar machen. Erfunden wurde der Begriff von dem bekannten Risikoanalysten Nassim Taleb, der auch ein bekanntes Buch zum Thema geschrieben hatte.

Wie Milunovich in einer Präsentation an Investoren schreibt, speist sich Apples "antifragiles Monopol" unter anderem aus der Tatsache, dass der Konzern viel Macht bei der Preisgestaltung hat. Das iPhone 7 habe einen Durchschnittsverkaufspreis von fast 700 US-Dollar und damit wieder teurer als im Vorquartal, "trotz Drucks bei der Währungsentwicklung".

Der Durchschnittspreis könne zudem beim kommenden "iPhone 8" weiter zunehmen. Tatsächlich soll Apple Schätzungen zufolge zuletzt fast 80 Prozent der Profite im Smartphone-Markt eingestrichen haben. Milunovich zitiert in seiner Analyse auch den bekannten Apple-Marktbeobachter Horace Dediu, der argumentiert, Apple sei durch seine installierte Basis und das zunehmende Gewicht des Dienstebereichs am Umsatz weniger fragil, als es den Anschein habe.

Ein weiteres Argument für die "Antifragilität" laut Milunovich: Das Kurs-Gewinn-Verhältnis der Apple-Aktie ist weiterhin deutlich geringer als das von Microsoft, Facebook, Google und Amazon, was den Anteilsscheinen Luft nach oben lässt. Apple war am heutigen Freitag über 730 Milliarden US-Dollar an der NASDAQ wert – mehr als jedes andere gelistete US-Unternehmen. (bsc)