Geistiges Eigentum auf Hardware: Dieser Unternehmer möchte gerne gehackt werden

Der Aktivist Andrew "Bunnie" Huang glaubt, dass Hersteller von Consumerprodukten ihre Hardware offenlegen sollten.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 13 Kommentare lesen
Porträt von Andrew "Bunnie" Huang
Lesezeit: 2 Min.

Geistiges Eigentum auf Hardware wird überbewertet. Das zumindest scheint die Meinung von Andrew "Bunnie" Huang zu sein, einem Hacker, Buchautoren, Start-up-Gründer und Aktivisten, der schon viele Elektronikprodukte entwickelt hat, berichtet Technology Review in seiner Online-Ausgabe ("Ich will wissen, was die Leute mit meinen Produkten anstellen"). Im Interview erläutert er, warum das hilfreich ist.

"Ich sehe einen Wert darin, daraus lernen zu können, was andere Menschen über mein Produkt zu sagen haben – und zu sehen, was sie mit ihm anstellen. Die Kosten eines Bauplans und einer Platine sind eigentlich nur ein sehr kleiner Teil der gesamten Produktionskette." Teile er Baupläne, Hauptplatine und Quellcode, lade er die Kunden ein, an einer Unterhaltung teilzunehmen, wie das Produkt sein sollte, so Huang. Er sei selbst weder ein Genie noch ein Marketingexperte und brauche "leidenschaftliche" Kunden, die eine solche Gemeinschaft hervorbringt.

Huang hat kürzlich ein neues Buch veröffentlicht, in dem er seine Philosophie offenlegt. In "The Hardware Hacker" geht es auch um die chinesische Philosophie von Open-Source-Hardware, die der Aktivist selbst "Gongkai" getauft hat. "Ich verwende [das Wort] gerne, weil es die Tatsache hervorhebt, dass diese Leute etwas teilen, sich dabei aber nicht unbedingt an die Buchstaben des Gesetzes halten." Das Patentsystem in Amerika sei ein sehr altes System, "bei dem man davon ausgeht, dass eine einzelne Person auf der ganzen Welt auf eine bestimmte Idee gekommen ist, für die es dann ein 20 Jahre andauerndes Monopol gibt". Das fühle sich aber nicht sehr Internet-mäßig an. "In China macht man Dinge nicht zu Geld, indem man eine Lizenz auf geistiges Eigentum aushandeln und Leute dann verklagt. Man macht sie zu Geld, indem man sie auf Tabobao stellt, der chinesischen Version von Amazon.com – und sie dann schneller verkauft als jeder andere."

Mehr dazu bei Technology Review Online:

(bsc)