Apple Music: Apple zahlt Rapper halbe Million für zwei Wochen Exklusivität

Chance the Rapper hat aus dem Nähkästchen geplaudert, wie die Streaming-Deals des iPhone-Herstellers laufen.

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Apple zahlt Rapper halbe Million für zwei Wochen Apple-Music-Exklusivität

Chance the Rapper heißt eigentlich Chancelor Johnathan Bennett und stammt aus Chicago.

(Bild: Label)

Lesezeit: 2 Min.

Apple Music und Spotify streiten sich seit längerem um Exklusivinhalte, die die Kundschaft zum Abschluss kostenpflichtiger Abos bewegen sollen. Für Künstler kann das äußerst lukrativ sein, wie nun der amerikanische Künstler Chance the Rapper auf Twitter verraten hat. Demnach zahlte ihm Apple für die Bereitstellung seines Mixtapes "Coloring Book" eine Summe von 500.000 US-Dollar, wenn es zwei Wochen lang nur bei dem Streamingdienst des iPhone-Herstellers platziert wurde. "Wenn Du die Chance bekommst, mit guten Leuten zu arbeiten, nimm das Geld und behalte Deine Integrität", so der Rapper.

Neben der halben Million bekam Chance auch noch weitere "Goodies". So produzierte Apple Werbeinhalte inklusive einem Video. Zwei Wochen später wurde "Coloring Book" kostenlos auf Soundcloud veröffentlicht. Künstler könnten "viel von den Streamingkriegen profitieren", solange sie die Kontrolle über ihr eigenes Produkt behielten, so Chance.

Ob sich die Sache für Apple gelohnt hat, ist unklar. Allerdings konnte "Coloring Book" viele positive Kritiken abtauben und schaffte es aufgrund der zahlreichen Streams sogar in die Billboard-Top-10. Da diese zwei Wochen lang nur für Apple-Music-Nutzer verfügbar waren, dürfte Apple eine ganze Reihe von neuen Mitgliedschaften gewonnen haben.

Der Konzern gibt sich allerdings bei Neumitgliedern generös: Bevor diese die 10 Euro im Monat Apple-Music-Abogebühr zahlen müssen, dürfen sie drei Monate lang kostenlos probehören. Zudem bietet Apple häufiger Rabatte an, etwa in Form günstigerer iTunes-Gutscheinkarten, die sich auch für Apple Music nutzen lassen.

Zuletzt hatte es Berichte gegeben, wonach Spotify das Angebot seines werbefinanzierten Gratisdienstes einschränken könnte. So sollen bestimmte Scheiben künftig zunächst exklusiv Premiumkunden zur Verfügung stehen. Mit dem Ende des aktuellen Prinzips, den vollständigen Songbestand allen Nutzern zur Verfügung zu stellen, käme Spotify Forderungen von Künstlern und Labels nach, die schon seit längerem bestehen. Zudem soll die schwedische Firma so Lizenzgebühren sparen, berichtete die Financial Times. (bsc)