Wright Electric: Start-up präsentiert Konzept für elektrisches Flugzeug für 150 Passagiere
Ein Flugzeug für Strecken bis zu 500 km, das 150 Passagieren Platz bieten soll, will Wright Electric bauen. Allerdings hängt das Projekt davon ab, wie sich die Akku-Technik weiterentwickelt.
Das US-amerikanische Start-up Wright Electric strebt an, dass innerhalb von 20 Jahren jeder Kurzstreckenflug mit elektrischem Antrieb absolviert wird. Um dieses Ziel zu erreichen, hat das im August 2016 in Massachusetts gegründete Unternehmen – dessen Name an die Flugpioniere Wilbur und Orville Wright angelehnt ist – nun auf einer Veranstaltung im Silicon Valley sein Flugzeugkonzept für 150 Passagiere vorgestellt, wie Techcrunch berichtet.
Für wichtige Kurzstrecken gedacht
Das Flugzeug ist für Strecken bis zu 500 km gedacht, also für viel beflogene Kurzstrecken wie New York – Boston, London – Paris und Seoul – Jeju, wie aus der Homepage des Unternehmens hervorgeht. Das Konzept wurde auf dem Y Combinator Demo Day vorgestellt, auf dem sich Start-ups Investoren präsentieren.
Wright Electric hofft, Fluggesellschaften für sein Konzept gewinnen zu können, denn das bisher verwendete Antriebsmittel Kerosin macht einen großen Teil der Flugkosten aus. Als erstes bahnt sich anscheinend eine Kooperation mit Easyjet an.
Markt mit Potenzial
Zunächst hatte sich Wright Electric auf ein Flugzeugkonzept mit 9 Passagieren konzentriert, dann aber den Markt der Flugzeuge der (Boeing-)737er-Klasse als einen mit mehr Potenzial erkannt. 30 Prozent der mit diesen Flugzeugen absolvierten Strecken seien kürzer als 500 km und für Elektroantrieb geeignet, schreibt das Unternehmen.
Allerdings hängt das Projekt auch davon ab, wie die Akkutechnik weiterentwickelt wird. Falls es hier in den kommenden zehn Jahren keine entscheidenden Fortschritte gebe, werde ein Flugzeug mit Hybrid-Antrieb angestrebt, das also mit fossilem Brennstoff und Strom fliegen soll. Dabei werde das Flugzeug nicht neu erfunden, sondern bereits geltenden Standards der Flugaufsicht gefolgt.
NASA-Techniker an Bord
Das geeignete Personal sei bereits versammelt, heißt es aus dem Hause Wright Electric. Es habe Techniker angestellt, die sich zuvor bei der NASA damit beschäftigt hatten, ein Elektroflugzeug zu entwickeln.
Der Flugzeughersteller Airbus forscht auch nach Möglichkeiten, seine Flieger elektrisch anzutreiben. Zumindest will das Unternehmen bis 2020 die technische Machbarkeit von elektrisch-hybriden Antriebssystemen nachweisen. Kooperationspartner Siemens brachte im Juli 2016 erfolgreich ein Elektroflugzeug in der Leistungsklasse von einem Viertel Megawatt in die Luft.
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(Bild: Siemens / Jean-Marie Urlacher)
(anw)