Dreiviertel der Internetnutzer schützen ihre persönlichen Informationen aktiv

78 Prozent der deutschen Internetnutzer legen hohen Wert darauf, ihre personenbezogenen Informationen zu kontrollieren. Das zeigt eine neue Sondererhebung des Statistischen Bundesamts.

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Dreiviertel der Internetnutzer schützen ihre persönlichen Informationen aktiv

(Bild: dpa, Britta Pedersen)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Christiane Schulzki-Haddouti

Im ersten Quartal 2016 gaben 63 Millionen Personen ab zehn Jahren in Deutschland an, in den zurückliegenden zwölf Monaten das Internet genutzt zu haben. Von denjenigen, die keinen Internetzugang hatten, gaben 19 Prozent Datenschutzbedenken als Grund an. Im Vorjahr waren es noch 22 Prozent. Die 63 Millionen ergeben sich aus einer Hochrechnung des Statistischen Bundesamts, befragt wurden 23.257 Personen in einer repräsentativen Stichprobe.

Demnach versuchen 78 Prozent der Onliner bewusst ihre persönlichen Informationen zu schützen. 53 Prozent aller Internetnutzer verweigerten die Zustimmung, ihre persönlichen Daten für Werbezwecke zu verwenden. 43 Prozent lasen vor der Weitergabe ihrer Daten die Datenschutzerklärung. 39 Prozent schränkten den Zugang zum eigenen Profil oder zu eigenen Inhalten in sozialen Netzwerken ein. 34 Prozent lehnten den Zugang auf eigene geographische Standortdaten ab. 28 Prozent prüften den Sicherheitsstatus der Website, etwa auf die Verwendung des HTTPS-Protokolls.

Die Nutzer zeigten sich zurückhaltender, wenn sie über eine höhere Bildung verfügten und einer Arbeit nachgingen. Geschlechtsspezifisch gibt es nur in zwei Bereichen deutliche Verhaltensunterschiede: So prüften etwa 34 Prozent der Männer den Sicherheitsstatus der Website, 23 Prozent der Frauen. Bei der Frage der Zugangsbeschränkung in Sozialen Netzwerken zeigten sich hingegen jüngere Frauen restriktiver als jüngere Männer: Während 68 Prozent der 16- bis 24-jährigen Frauen den Zugang beschränkten, waren es bei Männern derselben Altersklasse 58 Prozent.

Das Statistische Bundesamt hat die Zahlen zum Thema "Internet-Sicherheit" erstmals in einem Sondermodul erhoben. Es gehört zu der seit 2006 gepflegten Fachserie zur "Nutzung von Informations- und Kommunikationstechnologien" und soll in zwei Jahren wiederholt werden. (anw)