Apple übernimmt iOS-Automatisierungswerkzeug Workflow

Die mächtige iPhone- und iPad-App wird weiterhin angeboten und ist künftig kostenlos. Sie könnte Teil des Betriebssystems werden.

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Apple übernimmt iOS-Automatisierungswerkzeug Workflow

Workflow – hier auf dem iPad.

(Bild: Entwickler)

Lesezeit: 2 Min.

Apple hat die Übernahme der bekannten iOS-App Workflow abgeschlossen. Wie das IT-Blog TechCrunch berichtet und von dem Konzern bereits bestätigt wurde, wird die Automatisierungsanwendung für iPhone und iPad nun im Apple-Portfolio geführt und die Mitarbeiter Ari Weinstein, Conrad Kramer, Ayaka Nonaka und Nick Frey gehen nach Cupertino. Der Kauf des Workflow-Produzenten DeskConnect Inc. ist auch deshalb interessant, weil es zuletzt allerlei Hinweise gab, dass Apple die mitgelieferten Scripting-Möglichkeiten in seinen Betriebssystemen einschränken könnte.

Workflow soll zunächst weiter angeboten werden und wird nun kostenlos im App Store offeriert – normalerweise stellt Apple Anwendungen übernommener Firmen gerne sofort ein. Mit der App ist es möglich, verschiedene iOS-Anwendungen zu Arbeitsabläufen zu kombinieren – etwa aus jeder App ein PDF generieren, den aktuell spielenden Song per Twitter verbreiten, animierte GIFs erstellen oder alle Bilder einer Website abspeichern. Das funktioniert erstaunlich gut über die von Apple verfügbar gemachte Inter-App-Kommunikation. Zwischenzeitlich hatten Nutzer von Workflow sogar gefürchtet, dass der Hersteller die Funktionalität einschränken könnte.

Diese Gefahr besteht nun nicht mehr. Stattdessen ist es denkbar, dass Apple Workflow-Technik künftig in sein Betriebssystem einbaut und beispielsweise mit der Sprachassistentin Siri kombiniert. Die existierenden Workflow-Arbeitsabläufe sollen weiterhin gepflegt und aktualisiert werden, ebenso die Galerie mit Workflows von Nutzern.

Apple betonte in einem Statement, Workflow habe 2015 auch den Design-Preis des Konzerns gewonnen. Die App nutze die in iOS verfügbaren Funktionen zur Barrierefreiheit, die Blinden und Gehörlosen die Gerätebenutzung erleichtern, auf herausragende Weise.

Im macOS-Bereich hatte es kürzlich den Abgang eines wichtigen Experten für das Thema Scripting gegeben. Der langjährige Evangelist für die Bereiche AppleScript und Automator, Sal Soghoian, befürchtete gar, dass ein Ende der nativen Scripting-Unterstützung bevorsteht. Ob Workflow auch seinen Weg in macOS findet, bleibt unklar.

[Update 23.03.2017 15:10 Uhr] Das jüngste Update von Workflow entfernt beliebte Dritt-Dienste – darunter Google Chrome, Telegram und Mozillas Pocket-App. (bsc)