Umfrage: Online-Apotheken kommen gut an

Besonders das Preis-Leistungsverhältnis begeistert Kunden von Medikamenten-Onlinehändlern. Mit ausgiebiger Beratung rechnen sie allerdings nicht.

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Umfrage: Online-Apotheken kommen gut an

"Gesundheitssystem in Gefahr" warnen die Apotheken und riefen zu einer Unterschrift auf.

(Bild: ABDA / Wagenzik)

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Bittere Pille für reale Apotheken: Ihre Online-Konkurrenz schneidet laut einer Umfrage des IT-Branchenverbands Bitkom gut ab. 97 Prozent derjenigen, die bereits im Netz Medikamente gekauft haben, hätten sich zufrieden gezeigt, heißt es in einer Mitteilung des Verbands. Insgesamt haben 33 Prozent der befragten 1003 Bundesbürger ab 14 Jahren angegeben, schon einmal Medikamente online bestellt zu haben.

An den Online-Apotheken schätzen 98 Prozent der Kunden vor allem das Preis-Leistungsverhältnis. Bei der Beratung zeigten sich hingegen 26 Prozent zufrieden, 29 Prozent unzufrieden. Weitere 45 Prozent machen dazu keine Angaben, etwa weil sie das Beratungsangebot noch nie beansprucht haben.

Die Bundesregierung will den Versandhandel mit verschreibungspflichtigen Medikamenten verbieten. Hintergrund ist ein Urteil des EuGH vom Oktober 2016, laut dem die in Deutschland geltende Preisbindung für rezeptpflichtige Medikamente die ausländischen Versandapotheken benachteiligt und daher gegen EU-Recht verstößt. "Das geplante Verbot geht an der Versorgungsrealität vorbei und trifft vor allem immobile Patienten. Sie werden dadurch vom einfachsten und günstigsten Weg abgeschnitten, an ihre Medizin zu kommen", wettert Rohleder.

Die Bundesvereinigung Deutscher Apothekerverbände (ABDA) sieht das natürlich anders. Sie begegnete dem Apothekensterben in den vergangenen Monaten mit einer Unterschriftenaktion, an der sich 1,2 Millionen Menschen beteiligt haben, wie aus einer Mitteilung der ABDA hervorgeht. Der Versandhandel mit Arzneimitteln müsse auf rezeptfreie Medikamente begrenzt werden. Die Monopolkommission warnt hingegen, ein Verbot würde Menschen in schlecht versorgten Regionen benachteiligen. (anw)