Großbritannien: Bald Geld zurück bei schlechter Internetverbindung?

Die britische Regulierungsbehörde Offcom hat vorgeschlagen, von schlechter Leitungsqualität oder Internet-Ausfällen betroffenen Kunden eine Entschädigung zu bezahlen.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 56 Kommentare lesen
Großbritannien: Bald Geld zurück bei schlechter Internetverbindung?

TA 486 Telephon zentrale Friedrichstraße ca 1885 Repro 1941

(Bild: commons.wikimedia.org)

Lesezeit: 1 Min.
Von
  • Jürgen Seeger

Das britische Office of Communication (Ofcom), das Pendant zur deutschen Bundesnetzagentur, hat einen Vorschlag zur Entschädigung von Kunden gemacht, die von Verbindungsproblemen bei ihrer mobilen oder stationären Kommunikationsanbindung betroffen sind.

In dem Dokument geht es um eine automatische Kompensation durch den Provider bei nicht eingehaltener Servicequalität, wenn etwa Verabredungen geplatzt sind. Das Ofcom sieht diesen Vorschlag als Beitrag zur Verbesserung der Dienstleistungen im Kommunikationsbereich, vor allem für kleine und mittlere Firmen.

Der Vorschlag enthält bereits detaillierte Entschädigungshöhen für bestimmte Ausfallarten. So werden für eine verspätete Bereitstellung 6 Pfund pro Tag angesetzt, eine geplatzte Verabredung schlägt mit 30 GBP zu Buche. Im Vorfeld des Vorschlags hat Ofcom auch Kunden zu ihrer Bereitschaft befragt, für schnellere Reparaturen zu bezahlen. Das wollte die Mehrheit nicht.

Die britischen Provider haben bis Anfang Juni Zeit, sich zu diesem Vorschlag zu äußern. Die Ergebnisse der Konsultationen sollen Ende 2017 veröffentlicht werden.

In Deutschland kam eine Debatte über eventuelle Schadensersatzforderungen nach dem Großangriff auf die Telekom-Router Ende letzten Jahres auf. Die AGB der Telekom versprechen aber nur eine Verfügbarkeit von 97 Prozent im Jahresdurchschnitt. So kann man erst ab einem Ausfall von mehr als 11 Tagen versuchen, über eine Kompensation zu verhandeln.

(js)