EU-Umfrage: Zahlbereitschaft für Inhalte aus legalen Quellen steigt langsam

27 Prozent der Teilnehmer einer EU-Studie gaben an, für Inhalte aus legalen Quellen bezahlt zu haben. Das sind sieben Prozentpunkte mehr als 2013. Die Nutzer sind zunehmend verwirrt, was sie rechtmäßig herunterladen dürfen.

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EU-Umfrage: Zahlbereitschaft für Inhalte aus legalen Quellen steigt langsam
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Langsam aber sicher sind in der EU mehr Verbraucher bereit, für das rechtmäßige Streaming oder Downloads Geld auszugeben. 27 Prozent der Nutzer geben derzeit an, für Inhalte aus legalen Quellen bezahlt zu haben. Dies geht aus einer nun veröffentlichten Studie des EU-Amts für geistiges Eigentum (EUIPO) hervor. Das Ergebnis entspricht einem Plus von sieben Prozentpunkten gegenüber 2013, als die Behörde die letzte vergleichbare Analyse durchführte. 69 Prozent der Bürger waren dieses Mal der Meinung, dass legale Quellen eine bessere Qualität aufwiesen.

Für die Untersuchung befragte das Beraterhaus Deloitte insgesamt 26.555 Bewohner aller 28 Mitgliedstaaten ab 15 Jahren. In 25 Ländern holten die Analysten dabei von 1000 Bürgern Meinungen ein, in Luxemburg, Malta und Zypern je von 500. Die Studie kann so als repräsentativ angesehen werden.

Mit 41 Prozent besonders hoch ist der Anteil derjenigen, die nach eigenen Angaben für den legalen Zugriff etwa auf Filme, Musik oder Bücher zu zahlen bereit sind, in der Altersgruppe der 15- bis 24-Jährigen. Diese Quote ist um acht Zähler höher als 2013. Der Anteil der Befragten, die angaben, wissentlich auf unlizenzierte Kopien zugegriffen zu haben, blieb aber gegenüber 2013 unverändert bei 27 Prozent der 15- bis 24-Jährigen beziehungsweise zehn Prozent aller Teilnehmer.

83 Prozent erklärten, generell lieber über legale oder zugelassene Dienste auf digitale Inhalte zuzugreifen, "wann immer eine preiswerte Option verfügbar ist". 71 Prozent derjenigen, die zugaben, illegale Quellen zu nutzen, würden nach eigenen Angaben darauf verzichten, wenn sie einfach auf erschwingliche Alternativen zugreifen könnten.

Den Verbrauchern ist zudem zunehmende unklar, was sie herunterladen oder streamen dürfen. Im Laufe des vorigen Jahres waren sich 24 Prozent der Befragten unsicher, ob eine Online-Quelle legal war. Das sind fünf Prozentpunkte mehr als 2013. Unter jungen Leuten lag diese Quote sogar bei 41 Prozent. Ferner fühlten sich zehn Prozent der Teilnehmer beim Online-Kauf von Produkten in die Irre geführt.

Generell halten es laut der Studie 97 Prozent der EU-Bürger für wichtig, dass Erfinder, Kunstschaffende und darstellende Künstler ihre Rechte schützen können und für ihre Arbeit entlohnt werden. 70 Prozent betonten, der Erwerb gefälschter Waren sei durch nichts zu rechtfertigen. 78 Prozent meinten, dass sich der Kauf nachgemachter Produkte negativ auf Unternehmen und Arbeitsplätze auswirke. 15 Prozent der 15- bis 24-Jährigen räumten ein, in den vergangenen 12 Monaten wissentlich ein Falsifikat erworben zu haben. 41 Prozent davon begründeten dies damit, dass das Originalprodukt zu teuer sei. (mho)