Streamer als Passivverkäufer: Spielekauf via Twitch soll in Kürze möglich sein

Über Twitch können Nutzer in Kürze auch Spiele kaufen. Davon profitieren nicht nur Twitch selbst und die Publisher, sondern auch die Streamer. Zu Beginn sollen zirka 50 Titel erhältlich sein.

In Pocket speichern vorlesen Druckansicht 17 Kommentare lesen
Spiele-Verkauf via Twitch soll noch diese Woche starten
Lesezeit: 2 Min.
Inhaltsverzeichnis

Nutzer des Online-Streamingportals Twitch können noch in dieser Woche Spiele direkt über die Seite kaufen. Das berichtet die Website Techcrunch. Unklar ist, ob der Spielekauf zum Start auch schon für deutsche Nutzer möglich ist. Twitch selbst hatte die Kaufoption selbst im Februar vage angekündigt.

Die Zahlung wird über ein Amazon-Konto abgewickelt. Wer ein Spiel über Twitch kauft, erhält zusätzlich kostenlose Twitch-Kisten, in denen etwa Twitch-Emojis, Chat Badges oder Cheering-Bits zum Unterstützen von Streamern stecken. Solche Twitch Crates sollen bei allen Einkäufen dabei sein, die mindestens 4,99 US-Dollar kosten.

Zum Start sollen rund 50 Spieletitel via Twitch verfügbar sein. Dazu zählen die Ubisoft-Titel For Honor und Tom Clancy's Ghost Recon: Wildlands, außerdem die Telltale-Abenteuerspiele The Walking Dead und Minecraft: Story Mode. Auch dabei sind SMITE und Paladins von Rez Studios, Tyranny von Paradox Interactive und Atlas Reactor von Trion Worlds. Der Adventure-Spezialist Double Fine bietet Broken Age und Psychonauts an; von Campo Santo kommt der geniale Walking-Thriller Firewatch. Dazu kommen Warframe von Digital Extremes und das Jackbox Party Pack 3 vom Spieleentwickler Jackbox Games. Die Spiele sollen sich über die Twitch Desktop App herunterladen und spielen lassen.

Die für das Spielekauf-Programm registrierten Streamer sollen 5 Prozent des Umsatzes erhalten; die Publisher wiederum 70 Prozent; den Rest behält Twitch für sich. Damit werden Twitch-Streamer von Let's Plays und Co zum passiven Verkaufsteam der Streaming-Seite. Da sie von den Erlösen durch Spieleverkäufe profitieren, kann es dazu führen, dass einzelne Streamer aktiv das Kaufen von Spieletiteln anheizen, auch wenn sie insgeheim vielleicht doch nicht ganz so angetan vom Titel sind. Twitch vertraut hierbei offenbar auf die Community und die Gefahr für bekannte Streamer, ihren Ruf zu verlieren.

Twitch wurde 2011 gegründet und hat eigenen Angaben zufolge täglich 9,7 Millionen Nutzer; pro Monat soll es rund zwei Millionen Streams geben. Mehr als 17.000 Twitch-Mitglieder sind im Partnerprogramm. Auf Twitch sind neben normalen Live-Gameplay auch Übertragungen von E-Sport-Wettkämpfen und Live-Übertragungen von Veranstaltungen großer Hersteller zu finden. Die Zuschauer können die Streams per Chat live kommentieren. (mfi)