Mikromechanische Mikrofone sollen sprachgesteuerte Mobiltechnik robuster und effizienter machen

Ständig auf Sprachbefehle des Nutzers lauschende Geräte können die Bedienung von Computertechnik erleichtern. Ein Startup aus den USA hat neuartige Mikrofone dafür entwickelt.

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Mikromechanische Mikrofone sollen sprachgesteuerte Mobiltechnik robuster und effizienter machen
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Sascha Mattke

Neue Technik wie der Amazon-Lautsprecher Tap oder die intelligenten Funk-Ohrstöpsel von Doppler Labs ermöglichen die Bedienung von mobilen Geräten zuhause und unterwegs mit Hilfe von Sprachbefehlen. Die dafür nötigen Mikrofone müssen jedoch ständig mit Strom versorgt werden und sind anfällig für Schmutz und Feuchtigkeit, was den Nutzen von solchen Gerätschaften begrenzt. Das US-Startup Vesper glaubt jetzt, eine Lösung für diese Problem in Form von piezoelektrischen Mikrofonen gefunden zu haben, berichtet Technology Review online in "Mini-Mikrofone für persönliche Technik".

Konventionelle Mikrofone nehmen Geräusche über eine flexible Membran auf, die in der Nähe einer starren Rückwand vibriert und ständig mit Strom versorgt sein muss. Die Lücke zwischen ihr und der Rückwand bedeutet zudem, dass das Mikrofon anfällig für Beschädigungen durch Partikel oder Wasser ist. Vesper dagegen verzichtet ganz auf Membran und Rückwand und nutzt stattdessen eine einzelne Schicht mit flexiblen Hebelarmen aus Aluminiumnitrid. Wenn eine Schallwelle auf ein solches Mikrofon trifft, beugt sie die Hebelarme ähnlich wie ein Schwimmer, der auf einem Sprungbrett federt. Dadurch entstehen elektrische Signale, die sich in Töne umsetzen lassen.

Das Mikrofon im Größenvergleich neben einer Bleistiftspitze: So groß wie zwei nebeneinander liegende Sesamkörner soll es sein.

(Bild: Vesper)

Forscher und Unternehmen experimentieren schon seit den 1980er Jahren mit piezoelektrischen MEMS-Mikrofonen, taten sich aber bislang schwer damit, die richtigen Bauweisen und Materialien dafür zu finden. Vesper ist der erste Anbieter, der ein solches Mikrofon auf den Markt bringt. Wie Experten jedoch warnen, ist es immer noch eine Herausforderung, mit gleichbleibender Qualität die Art von piezoelektrischem Material (Aluminiumnitrid-Film) zu fertigen, die Vesper benötigt.

Mehr dazu bei Technology Review online:

(sma)