Kameradrohnen weiter im Steigflug

Foto- und Filmaufnahmen mit der eigenen Drohne sind so beliebt wie nie zuvor. Nach 300.000 verkauften Kameradrohnen im letzten Jahr peilt die Branche für 2017 die Rekordmarke von 500.000 Stück an.

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Quadkopter

Erfreuen sich derzeit großer Beliebtheit: Kameradrohnen

(Bild: Daniel Sokolov / c't)

Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Markus Montz

Fotografieren aus der Luft erfreut sich ungebrochener Beliebtheit. Nach Angaben des Bundesverbands des Spielwaren-Einzelhandels (BVS) wurden im vergangenen Jahr allein in Deutschland etwa 300.000 Kameradrohnen verkauft. Für das laufende Jahr rechnet die Branche unter Berufung auf das Nürnberger Marktforschungsinstitut GfK mit dem Rekordwert von einer halben Million Exemplaren. Diese Zahlen, in denen reine Spielzeugdrohnen noch gar nicht enthalten sind, gab der BVS am Rande der gerade in Düsseldorf stattfindenden Messe "Intermodellbau" bekannt.

Das Zahlenwachstum bestätige den Trend, dass sich Fotografieren und Filmen aus der Luft zu einer Art Volkssport entwickle, so der Verband. Zugleich lägen die Zahlen im Einklang mit der Aufwärtstendenz bei ferngesteuertem (fahrendem und fliegendem) Spielzeug insgesamt. Unter Berufung auf das US-Marktforschungsinstitut npd group schätzt der BVS den Umsatz hier für 2016 auf insgesamt etwa 108 Millionen Euro.

Auch die Marktdurchdringung ist demnach deutlich vorangeschritten. Dies betrifft nach Angaben der Branche nicht allein die altersunabhängig beliebten Kameradrohnen und die noch relativ neuen Selfiedrohnen. Vielmehr hätten sich auch leicht zu bedienende Flugobjekte für Kinderzimmer längst etabliert. Insbesondere Mädchen hat die Industrie dabei nach eigenen Angaben verstärkt ins Visier genommen - allerdings nicht, indem ihnen bisher vor allem bei Jungen zu findendes Spielgerät schmackhaft gemacht wurde, sondern durch die Transformierung von traditionellem Mädchenspielzeug. Genannt werden hier etwa Barbies auf Hoverboards oder fliegende Elfen.

Große Erwartungen verknüpft die Branche zudem mit Virtual Reality (VR). So kann das Bild eingebauter Kameras bekanntlich längst direkt auf entsprechende VR-Brillen oder eine per Halterung am Kopf befestigtes Smartphone übertragen werden. Auch bei der Automatisierung von Flugbewegungen werden die intelligenten Telefone immer wichtiger. Die vorprogrammierbare Steuerung soll nach Vorstellung des BVS in Kombination mit einfacher Bedienung bei Kindern und Jugendlichen zugleich Interesse an der Robotik wecken.

Interessante Randnotiz: Auch der Klassiker Modelleisenbahn hat nach Jahren des Niedergangs dem Verband nach wieder leicht zugelegt. Der Jahresumsatz stieg 2016 um drei Prozent auf 150 Millionen Euro. Darin spiegelt sich nach Meinung des BVS sich nicht zuletzt, dass die Hersteller in dieser Sparte wieder verstärkt in den Einsteiger- und Kinderspielzeugbereich investieren würden. (mon)