Ende von 32-Bit-Apps für iOS kündigt sich an

Apples neues Videowerkzeug Clips zeigt, wohin bei iOS die Reise geht: Ältere Modelle wie iPhone 5 oder iPad 4 könnten demnächst nicht mehr mit Standardsoftware versorgt werden.

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Clips-App von Apple nur für 64-Bit-Geräte

Clips ist ein neuer Videoeditor, der insbesondere für Social-Media-Inhalte gedacht ist.

(Bild: Apple)

Lesezeit: 2 Min.

Apples Ende vergangene Woche erschienene Clips-App läuft nicht mehr auf iOS-Geräten ohne 64-Bit-Chip – obwohl diese grundsätzlich noch mit der aktuellen Betriebssystemversion 10.3 kompatibel sind. Besitzer von iPhone 5, iPhone 5c und iPad 4, in denen der Apple A6- beziehungsweise A6X-Chip in 32-Bit-Technik steckt, können das kostenlose Videowerkzeug nicht verwenden. Mindestvoraussetzung ist ein iPhone 5s oder neuer, ein iPad Air oder neuer, ein iPad mini 2 oder neuer oder ein iPod touch ab der 6. Generation. In all diesen Geräten arbeitet ein 64-Bit-SoC.

Die Clips-App dürfte damit die Richtung vorgeben, in die die Reise bei iOS geht: iOS 11 wird wohl nur noch für 64-Bit-Geräte verfügbar sein. Problematischer noch: Apps mit fehlender 64-Bit-Unterstützung, von denen es noch Hunderttausende im App Store geben dürfte, könnten mit "künftigen iOS-Versionen nicht funktionieren", wie Apple schon seit der Betaversion von iOS 10.3 warnte. Dass der Konzern dies so umsetzt, glaubt auch der üblicherweise gut informierte iOS-Entwickler und Hacker Steven Troughton-Smith. Er höre entsprechende Aussagen aus Apples Developer-Kreisen "sehr klar".

Überraschend kommt dieser Schritt nicht. Schließlich werden 64-Bit-Apps bereits seit September 2013 mit Einführung des iPhone 5s unterstützt. Neue Apps müssen bereits seit Februar 2015 64-Bit-fähig sein, Updates für alte Apps seit Juni 2015. Schon seit iOS 9 warnt Apple Nutzer von 32-Bit-Apps zudem, dass diese das Gerät ausbremsen könnten – auch dies ein Versuch, Entwickler zum Update zu motivieren.

Troughton-Smith will außerdem vernommen haben, dass künftig Apple A-Prozessoren in iOS-Geräten die 32-Bit-Unterstützung komplett aufgeben könnten. Entsprechend würden die SoCs 32-Bit-Apps schon Hardware-seitig nicht mehr ausführen, glaubt der Entwickler. "Aktualisiert Eure Legacy-Apps jetzt, damit sie nach September überleben." September ist Apples häufig verwendeter Termin für die Veröffentlichung neuer iPhones und iOS-Versionen. (bsc)