iPhone 6s für 300 US-Dollar – nur aus Ersatzteilen

Ein Bastler hat sich das in China reichhaltige Angebot an Komponenten für Apple-Produkte zunutze gemacht und sich so ein komplettes iPhone gebaut.

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iPhone 6s für 300 US-Dollar – nur aus Ersatzteilen

Arbeit am selbstgebauten iPhone 6s.

(Bild: Screenshot YouTube / Strange Parts)

Lesezeit: 2 Min.
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Ersatzteile für das iPhone gibt es in der chinesischen IT-Metropole Shenzhen in vielen Läden – neue Komponenten ebenso wie aus Altgeräten recycelte. Der YouTuber Scotty Allen hat nun in einem knapp 24 Minuten langen Film demonstriert, dass es möglich ist, sich auch ein komplettes Apple-Smartphone nur aus solchen Ersatzteilen zusammenzustellen – und das kostengünstiger als ein Neugerät. Die Komponenten für das iPhone 6s sollen insgesamt rund 300 US-Dollar gekostet haben – deutlich weniger als Apples Originalpreis in Amerika, der ungefähr beim Doppelten liegt.

Allerdings gab Allen dann doch über 1000 Dollar für sein Experiment aus – weil er viele Teile und Werkzeuge erwarb, die er dann schließlich gar nicht benötigte. Die Idee, die Hauptplatine selbst zusammenzulöten, gab der Bastler zudem auf – wegen Apples Secure Enclave, die unter anderem den Fingerabdrucksensor Touch ID schützt. Daher erwarb er eine Hauptplatine, an der der Touch-ID-Sensor bereits hing – sie stammte aus einem Recycling-Gerät. Beim iPhone 7 können ausgetauschte Home-Knöpfe Funktionen lahmlegen.

Nach viel Lauferei und Schrauberei hatte Allen dann schließlich ein iPhone 6s mit 16 GByte Speicher vor sich liegen. Der Grund, warum er nicht gleich ein iPhone 7 herstellte, war, dass es für das aktuelle Apple-Smartphone auf den Märkten in Shenzhen noch relativ wenige Komponenten zu geben scheint. "Viele der Teile stammen von recycelten oder defekten Telefonen, entsprechend ist es verständlich, dass es noch kein so großes Angebot gibt." Zudem sei wohl auch die Nachfrage groß.

Teilweise habe er aber auch Probleme gehabt, iPhone-6s-Komponenten zu erhalten. Erstaunlich billig war übrigens die Batterie: Allen zahlte nur umgerechnet 5 Dollar. Allerdings habe er "keine Ahnung, ob sie echt ist" – das könnte sich im Realbetrieb des Bastelgeräts noch als Problem erweisen. (bsc)