Windows 10: Dank Creators Update mehrere Partitionen auf USB-Sticks

Auf USB-Sticks, die sich als Wechsellaufwerk melden, wollte Windows seit jeher nur eine Partition anzeigen und verwalten. Nun geht das auch mit mehreren. c't entdeckte das zufällig bei den Arbeiten an Desinfec't 2017.

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Windows 10: Dank Creators Update mehrere Partitionen auf USB-Sticks
Lesezeit: 2 Min.
Von
  • Axel Vahldiek

Die Datenträgerverwaltung zeigt nun alle Partitionen eines USB-Sticks an. Bei dem Wechselmedium handelt es sich um einen Desinfec't-Stick

USB-Laufwerke melden sich je nach Firmware als Wechselmedium (drive_removable) oder Festplatte (drive_fixed). Eine der Auswirkungen unter Windows war jahrelang, dass das Betriebssystem auf Wechselmedium-Laufwerken (und damit auf dem Großteil aller USB-Sticks) grundsätzlich nur eine Partition anzeigte. Nur auf USB-Festplatten und einigen wenigen Sticks, die sich dank spezieller Firmware als Festplatte melden, ließen sich bislang mehrere Partitionen einrichten. Solche Sticks sind oft daran zu erkennen, dass sie "Windows to go"-zertifiziert sind.

Mit dieser Einschränkung ist nun Schluss, zumindest unter Windows 10: Nach dem Einspielen des Creators Update, das Windows 10 auf die Versionsnummer 1703 hebt, erkennt Windows auf allen USB-Sticks alle darauf vorhandenen Partitionen. Darüber hinaus lassen sich damit nun auch unter Windows selbst mehrere Partitionen einrichten.

Lästig: Steckt man etwa einen Desinfec't-Stick mit mehreren Partitionen an, öffnet Windows alle und möchte die Linux-Partitionen auch gleich formatieren.

An der Anzahl der für "Windows to go" nutzbaren USB-Laufwerke ändert das aber offenbar nichts: Bei einem ersten kurzen Test wollte Windows 10 weiterhin nur USB-Platten sowie Sticks mit spezieller Firmware akzeptieren. Weitere Informationen dazu finden Sie im c't-Artikel "Zum Andocken, Windows 8 auf USB-Laufwerken installieren".

Auswirkungen hat die Neuerung hingegen auf unser Desinfec't, genauer gesagt auf Desinfec't-Sticks. Unser Virenreinigungswerkzeug nutzt mehrere Partitionen, was unter Windows bislang nicht störte, weil das Betriebssystem alle bis auf die erste ignorierte. Nun sieht Windows zwar alle Partitionen, kann jedoch mit dem darauf befindlichen Linux-Dateisystem nichts anfangen und bietet daher ungefragt das Formatieren an. Insgesamt sechs Mausklicks sind erforderlich, um die drei Nachfragen jeweils erst abzubrechen und den Abbruch dann auch noch zu bestätigen. Das Problem ist zwar letztlich ein rein kosmetisches, das die Fähigkeiten von Desinfec't nicht beeinträchtigt, lästig ist es aber natürlich trotzdem. Wir arbeiten derzeit an einer Lösung für das in c't 12/2017 erscheinende Desinfec't 2017. (axv)