Apple will eine Milliarde Dollar in US-Fabrikjobs investieren

Der Druck der Trump-Regierung scheint Wirkung zu zeigen: Apple-CEO Tim Cook kündigte eine milliardenschwere Initiative für mehr Produktion im Heimatland des Konzerns an. Wie die konkret ausgestaltet wird, ist aber noch unklar.

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Tim Cook im Münsterland

Apple-Chef Tim Cook – hier bei einem Fabrikbesuch, allerdings in Deutschland.

(Bild: dpa, Bernd Thissen)

Lesezeit: 2 Min.

Apple will vermehrt in den USA produzieren lassen. Das kündigte Konzernchef Tim Cook bei einem Auftritt im US-Fernsehen an. Ein mit einer Milliarde US-Dollar gefüllter Fonds solle "fortschrittliche Produktionsarbeitsplätze" in den Vereinigten Staaten fördern. Noch im Mai würden die ersten Empfänger von Zahlungen angekündigt, sagte Cook.

Apple will hier den Anstoß geben, "weil wir, wenn wir viele Produktionsjobs schaffen, auch Jobs um sie herum schaffen, weil man für diese eine Dienstleistungsindustrie braucht". Man schaue sich den Bereich "sehr genau" an. "Wie können wir unsere Mitarbeiterbasis verbreitern? Wie können wir unsere Entwicklerbasis verbreitern? Wie schaffen wir Wachstum in der Produktion?" Cook kündigte weitere Initiativen im Jahresverlauf an.

Wie konkret der Apple Fabrikjobs fördern will, ist aber noch unklar. Aktuell produziert das Unternehmen vor allem in China. Der Profi-Rechner Mac Pro wird im Süden der USA zusammengebaut, allerdings nicht von Apple, sondern von einem Auftragsfertiger – also ähnlich wie in Asien. Ob Apple selbst wieder in die Produktion einsteigt, ist also noch völlig unklar.

Cook scheint mit der Initiative auch auf die neue Politik der Trump-Regierung zu reagieren, die versucht, mehr Fabrikjobs in die USA zurückzuholen. Trump hatte Cook selbst direkt angesprochen. Auf Twitter hat der US-Präsident die neue Apple-Initiative bislang nicht kommuniziert.

Anfang 2016 hatte Trump im Wahlkampf gar angekündigt, Apple notfalls zu zwingen, "ihre verdammten Computer in diesem Land" zu bauen. Apple hat laut eigenen Angaben in den USA mittlerweile direkt oder indirekt zwei Millionen Jobs geschaffen, zählt hier aber auch sein App-Ökosystem dazu. (bsc)