Bericht: Bosch-Bewegungssensor bald im iPhone

Winzige Barometer liefern die Reutlinger an Apple bereits, nun sollen Gyroskope und Accelerometer hinzukommen. Verlierer wäre der US-Hersteller IvenSense.

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Technikkonzern Bosch

(Bild: dpa, Inga Kjer/Archiv)

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Apple plant offenbar eine Umstellung bei den im iPhone verbauten Bewegungssensoren. Bis zur Hälfte aller dieser winzigen Komponenten, die aus Gyroskop (Kreiselinstrument) und Accelerometer (Beschleunigungsmesser) bestehen, sollen künftig von der Robert Bosch GmbH kommen, deren MEMS-Fertigung ihren Hauptsitz in Reutlingen hat. Das berichtet die Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg unter Berufung auf informierte Kreise.

Aktuell ist die US-Firma InvenSense aus San Jose Hauptlieferant der Bewegungssensoren im iPhone. Sie soll auch künftig neben Bosch Komponenten an Apple verkaufen, allerdings in deutlich geringerem Umfang. InvenSense macht laut Bloomberg angeblich derzeit 60 Prozent seines Umsatzes mit Apple. Die Firma wurde kürzlich vom japanischen Technikkonzern TDK übernommen. Ob dies den Lieferantenwechsel bei Apple motiviert hat, ist unklar.

Bosch-Hardware steckt schon jetzt im iPhone. So stammt das integrierte Barometer, das unter anderem zur Höhenmessung dient, von dem deutschen Konzern, wie Teardowns zeigen. Er taucht dementsprechend auch auf Apples aktueller Lieferantenliste auf. Allerdings könnte dies auch damit zusammenhängen, dass Apple im Automobilbereich forscht – hier ist Bosch einer der wichtigsten Zulieferer intelligenter Komponenten.

Apple-Lieferanten wie InvenSense verdienen mit dem iPhone gut, machen sich aber von dem Unternehmen aus Cupertino aufgrund der Stückzahlen auch stark abhängig. Aktuell streitet sich Apple so mit seinem Grafiktechniklieferanten Imagination – statt dessen geistiges Eigentum weiterhin in seinen Chips der A-Reihe zu verwenden, will der Konzern künftig eine komplett eigene GPU bauen. Imaginations Unternehmenswert litt stark unter dieser Entscheidung. Aktuell läuft ein formelles Verfahren zur Beilegung des Streits um die Reduktion von Lizenzzahlungen. (bsc)